Vor 9 Monaten, im Mai 2021, widmete die deutsche Bundespost dieser jungen Märtyrerin für ein demokratisches Deutschland zu ihrem 100. Geburtstag eine Sondermarke. Darauf sind die letzten Worte von Sophie Scholl verewigt:
„22.02.1943: So ein herrlicher, sonniger Tag und ich soll gehen.
Was liegt an meinem Tod, wenn durch unser Handeln Tausende von Menschen aufgerüttelt und geweckt werden.“
Sophie Scholl 1921 – 1943
Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel stammen von Detlef Behr aus Köln; Foto: © manuel aicher, rotis im allgäu.
Wegen ihres friedlichen Einsatzes für Gerechtigkeit und ein demokratisches Deutschland wurde sie mit 21 Jahren Opfer der Nazi- Diktatur und durch das Fallbeil ermordet.
In einem Brief an ihren Freund Fritz Hartnagel am 9. April 1940 schreibt Sophie Scholl:
„Manchmal graut mir vor dem Krieg, und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige, sich von ihr abzuwenden.“
„Weiße Rose“ hat auch einen Tirol-Bezug: Christoph Probst, geboren in Murnau in Bayern, kam im Herbst 1942 zum Medizinstudium nach Innsbruck. Hier wurde der 23-Jährige – seine Frau hatte gerade das dritte Kind geboren – am 19. Februar 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ verhaftet.
Zu seinem 65. Geburtstag wurde zum Gedenken an ihn am 6. November 1984 am Ehrenmal vor dem Universitäts-Hauptgebäude eine Gedenktafel angebracht. Die Stadt Innsbruck benannte 1994 auf Antrag der österreichischen Hochschülerschaft den Platz vor der Universität in „Christoph-Probst-Platz“.
Der Obmannstelvertreter des SHB, Meinrad Berger, hat heute früh, am Tag der Ermordung von Sophie Scholl, ihres Bruders Hans und Christoph Probst in ehrendem Gedenken an diese tapferen Jugendlichen Blumen an der Stele im Geschwister Scholl Platz in Bozen Blumen niedergelegt.
Die Ideale und das Schicksal dieser jungen deutschen Widerstandskämpfer sind leider in Südtirol wenig bekannt. Sophie Scholl gilt heute als eine der bedeutendsten Frauen im deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Es wäre Aufgabe der Universität Bozen, Aufklärung in Form einer Tagung sowie die Wanderausstellung zur Widerstandsgruppe Weiße Rose in Südtirol zu zeigen, so Obmann Roland Lang.
Roland Lang
Obmann Südtiroler Heimatbund