Die Gewalt unter Meraner Jugendlichen nimmt kein Ende und entwickelt sich zu einem Dauerproblem für die Stadt. Vergangene Woche ereigneten sich schon wieder zwei Vorfälle. „So darf es nicht weitergehen! Die Politik und die zuständigen Behörden müsse endlich eingreifen“, betont Alexander Leitner, Ortssprecher der Süd-Tiroler Freiheit in Meran.
Wie in den Medien bereits berichtet wurde, kam es am Donnerstag in Meran wieder zu Übergriffen von minderjährigen Jugendlichen. Ein Vorfall ereignete sich vor der Fastfood-Kette McDonald’s, wo ein 14-jähriges Mädchen von einer 13-Jährigen verprügelt und brutal zu Boden gerissen wurde. Das Mädchen erlitt neben zahlreichen Hämatomen auch eine Gehirnerschütterung. Die Jugendbande, zu der die Täterin gehörte, schaute jubelnd zu und filmte die Szene auch noch. Der zweite Vorfall ereignete sich mitten im Stadtzentrum, wo eine Gruppe von rund 30 Jugendlichen einen 52-jährigen Meraner grundlos attackierte. Er wurde u.a. mit Flaschen und Spraydosen angegriffen.
„Viele fühlen sich in Meran nicht mehr sicher. Die Situation darf nicht mehr länger heruntergespielt werden. Man ist es den Opfern solcher Übergriffe schuldig, die Täter endlich zur Rechenschaft zu ziehen“, unterstreicht Leitner. Für ihn ist die kürzlich eingeführte „Nachbarschaftskontrolle“ zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung; was aber viel wichtiger wäre, sei eine Aufstockung der Ordnungskräfte und die ständige Präsenz an den neuralgischen Punkten. Zudem müsse man endlich an der gesetzlichen Grundlage etwas ändern: „Es kann nicht sein, dass Jugendliche solche Gewalttaten ausüben und kaum rechtliche Konsequenzen zu befürchten haben. Deshalb sollte sich die Gemeinde, zusammen mit dem Land, in Rom für eine Strafmündigkeit ab dem 12. Lebensjahr einsetzen, so wie dies bereits in anderen Ländern der Fall ist“, ist Leitner überzeugt.
Um auf diese Gewalttaten aufmerksam zu machen und sie künftig zu verhindern, schlägt die Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit Meran zu den bereits genannten Maßnahmen, auch jährliche Gewaltpräventionskurse in den Schulen und in den Jugendzentren vor. „Wenn wir weiter zuschauen, wird sich die Gewalt in Meran weiter verstärken. Deshalb muss jetzt endlich eine Kehrtwende eingeleitet werden“, sagt Leitner abschließend.
Alexander Leitner, Ortssprecher der Süd-Tiroler Freiheit in Meran.