Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, findet Kompatschers Verhalten im Regionalrat bezeichnend für seine ganze Autonomiepolitik: „Kompatscher spricht im Regionalrat, trotz Übersetzerinnen, italienisch, anstatt in seiner deutschen Muttersprache, für die er laut Amt der oberste Hüter in Süd-Tirol sein müsste!“
Müsste! Konjunktiv! Denn die Süd-Tiroler Freiheit hat der Landesregierung bzw. dem Landeshauptmann in den letzten Jahren hunderte Fälle von Missachtungen des Rechts auf Gebrauch der Muttersprache gemeldet. Der Landeshauptmann reagierte meist mit Beschwichtigungen oder bloßen Absichtserklärungen.
„Es sind im Gegenteil Kompatscher und seine SVP selbst, die die Grundsäulen der Autonomie untergraben. Erst vor wenigen Wochen wurde im Landtag beschlossen, Stellen für hundert Personen ohne Einhaltung von Proporz und ohne Zweisprachigkeitspflicht auszuschreiben“, kritisiert Atz Tammerle. Auf die diesbezüglichen Warnungen der Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit reagierte Kompatscher mit der spöttischen Antwort, dass er es eh nicht verheimlichen würde. Bei einer Anhörung im Landtag wurde außerdem erst kürzlich aufgezeigt, dass die Autonomie in mehr als 50 Prozent der Bereiche bereits beschnitten wurde.
Für die Süd-Tiroler Freiheit ist leider klar: „Die Autonomie gerät immer mehr unter Druck. Und mit Landeshauptmann Kompatscher wurde der Bock zum Gärtner gemacht! Ein Recht, das man nicht gebraucht, stirbt! Das gilt insbesondere für das Recht auf Gebrauch der Muttersprache“.
Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit