Jährlich wird am 25. April in Italien die Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus gefeiert. Für die Süd-Tiroler Freiheit stellt dieser Tag keinen Grund zum Feiern dar. Denn der Faschismus ist aus Süd-Tirol längst nicht verschwunden und eine gründliche Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit fand in Italien niemals statt! Im Gegenteil, wie die jüngste Vergangenheit eindrücklich zeigt!
„Bis heute dürfen z. B. faschistische Devotionalien in Italien legal verkauft werden. Von Führerwein bis Ducebüste, von SS-Dolch bis Mussolini-Kalender gibt es alles, was das schwarz-braune Herz begehrt“, kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
Vor allem in Süd-Tirol wimmle es noch heute von faschistischen Relikten, von faschistischen Orts- und Flurnamen und von Straßennamen, die an Kriegsverbrechen und an Mörder erinnern, gibt Zelger zu bedenken.
„Und die jüngere Geschichte zeigt, dass nicht nur Italien nichts gelernt hat. Denn erst vor wenigen Wochen hat das italienische Parlament – mit freundlicher Unterstützung der SVP-Senatoren – beschlossen, zukünftig immer am 26.Jänner einen Alpini-Gedenktag abzuhalten, um damit an die Schlacht von Nikolajewka vom 26. Jänner 1943 zu gedenken. In dieser kämpften Alpini zusammen mit Hitler-Truppen im Rasse- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Millionen Tote sowie die gezielte Deportation und Ermordung von Juden, Sinti und Roma waren die Folge dieses in der Geschichte beispiellosen Krieges“, kritisiert Zelger. Selbst italienische Historiker sind entsetzt und bezeichnen diesen Alpini-Gedenktag als „Tiefpunkt der italienischen Erinnerungskultur“.
„Wer also am 25. April ernsthaft den Tag der Befreiung feiert, muss schon wie die drei Äffchen durchs Leben gehen, frei nach dem Motto: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.