Die Alpini verstehen es zu provozieren. Unlängst planten die Alpini in Bruneck eine kriegsverherrlichende Zeremonie, bei der Fragmente des gesprengten Kapuziner-Wastls als neues Denkmal enthüllt werden sollten; am 26. Jänner soll zukünftig ein staatsweiter Alpini-Gedenktag abgehalten werden, um an die „glorreichen“ Gräueltaten der Alpini im 2. Weltkrieg zu gedenken; und nun planen die Alpini auch noch neben dem Siegesdenkmal in Bozen ein neues Alpini-Denkmal zu errichten. Mit einer Anfrage im Landtag verlangt die Süd-Tiroler Freiheit nun Aufklärung über die Pläne der Alpini.
Ausgerechnet ― wenn nicht gar ganz bewußt ― neben dem faschistischen Siegesdenkmal möchten die Alpini einen überdimensional großen Alpini-Hut als neues Denkmal errichten. Noch provozierender könnte man wohl kaum vorgehen, denn die Alpini haben sich während der Zeit des Faschismus aktiv an Kriegsverbrechen und Massentötungen beteiligt. Es stellt sich sohin die Frage, welche Botschaft mit einem neuen Alpini-Denkmal neben dem Siegesdenkmal vermittelt werden soll. Dass man stolz auf die faschistische Vergangenheit ist?
Für viele Generationen an jungen Süd-Tirolern war der erzwungene Wehrdienst bei den Alpini auch keine schöne Zeit, sondern eine Zeit der Demütigung und der ethnischen Unterdrückung. Viele Süd-Tiroler können sich daher mit der Verherrlichung der Alpini nicht identifizieren und empfinden diese als abgeschmackte Provokation.
Wenn die Alpini an den friedlichen Einsatz ihrer Soldaten in Katastrophenfällen gedenken wollen, dann sollen sie ein Projekt für ein unpolitisches Denkmal vorlegen und im Gegenzug auf Zeremonien vor den faschistischen Alpini-Denkmälern verzichten, die dann abgetragen bzw. in ein Zeitgeschichtemuseum verlegt werden könnten. Wenn es den Alpini aber nur darum geht, zu provozieren und ihre nationalistische Italianità zur Schau zu stellen, dann mögen sie dies in Italien tun, aber nicht in Süd-Tirol.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.