Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon verkündete soeben, dass am 19. Oktober 2023 ein neues Unabhängigkeitsreferendum stattfinden soll. Die Frage, sagt Sturgeon, wird die gleiche sein wie 2014: „Soll Schottland ein unabhängiger Staat werden?“ Die Süd-Tiroler Freiheit gratuliert zum mutigen Schritt.
Sturgeon will das Gespräch mit dem britischen Premier Boris Johnson suchen. Aber auch ohne dessen Zustimmung werde man am Plan festhalten, Schottland unabhängig zu machen. Gleichzeitig wird der oberste Gerichtshof mit dem Thema befasst. Sollte auch dieser kein grünes Licht geben, will Sturgeon aus den nächsten Parlamentswahlen ein „De-facto-Referendum“ machen.
Stefan Zelger war für die Süd-Tiroler Freiheit beim Referendum 2014 als Beobachter in Edinburgh. Er sagt: „Die Zustimmung zur Politik der regierenden SNP ist dank dem Thema Unabhängigkeit ungebrochen. In Süd-Tirol wird die Autonomie wie eine Salami scheibchenweise von Italien beschnitten. Während Kompatscher und Co. die Reste der Autonomie anpreisen, haben andere Völker begriffen, dass der Beste Weg die Unabhängigkeit ist!“
Die Schottische Nationalpartei SNP – die wie die Süd-Tiroler Freiheit Mitglied in der „Europäischen Freien Allianz“ ist – hat breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Bei den letzten Wahlen hat die SNP das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt! Die Befürworter der Unabhängigkeit, zu denen auch die Grünen zählen, vertreten damit den Großteil der Schotten. Die beiden Parteien haben mit 72 Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament, die bei 65 Sitzen liegt.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird die Entwicklung in Schottland weiterhin genau beobachten. Denn die Bewegung ist überzeugt: „Auf Dauer lässt sich der Wunsch eines Volkes nach Unabhängigkeit nicht unterdrücken!“
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.