Vor Kurzem hat die Landesregierung einen Beschlussentwurf vorgestellt, um die Gemeinden mit Wohnungsnot festzulegen. Eine Gemeinde wird dann als Gemeinde mit Wohnungsnot eingestuft, wenn sie Mitpreise hat, die 20 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegen. Lana ist in diesem Jahr auch mit dabei. Jede Gemeinde hat die Möglichkeit, zu diesem Vorschlag der Landesregierung Stellung zu beziehen.
Was bedeutet es aber, wenn eine Gemeinde als Gemeinde mit Wohnungsnot eingestuft wird? Nach dieser Einstufung wird die Gemeindeimmobiliensteuer für bestimmte Kategorien deutlich angehoben. Es zielt vor allem darauf ab, Zweitwohnungen, leerstehende Wohnungen und Bauprojekte, die aus Gründen der Spekulation zurückgehalten werden, zu verteuern. Der Steuersatz würde von 0,7-0,8 Prozent auf 2,5-3,5 Prozent ansteigen.
Bei der letzten Gemeinderatssitzung hat die SVP eine fadenscheinige Argumentation vorgebracht, mit der man sich bei der Landesregierung gegen diese Einstufung aussprechen will. Der Antrag wurde mit 11 zu 7 Stimmen genehmigt. „Ein Armutszeugnis haben bei der Abstimmung besonders die SVP-Arbeitnehmer abgeliefert. Sie haben sich zusammen mit der gesamten SVP gegen die Einstufung als Gemeinde mit Wohnungsnot ausgesprochen und somit gegen Maßnahmen, die zum leistbaren Wohnen beitragen sollten“, kritisiert Gemeinderat Peter Gruber.
Die Opposition hat geschlossen gegen den Vorschlag der SVP gestimmt. Dies waren die Süd-Tiroler Freiheit, die Dorfliste und der PD. Freiheitliche und Lega waren bei der Sitzung abwesend.
„Wir hoffen darauf, dass die Landesregierung den Vorschlag der SVP Lana nicht annimmt und die Gemeinde Lana trotzdem als Gemeinde mit Wohnungsnot einstuft. Aus unserer Sicht ist es wichtig und richtig, Zweitwohnungen und leerstehende Wohnungen höher zu besteuern“, schreiben die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Peter Gruber, Stefan Taber und Philipp Holzner abschließend.
Süd-Tiroler Freiheit, Lana.