Anbiederung an Faschisten:

Müssen Süd-Tiroler Firmen italienische Adresse verwenden?

Als vorauseilende Anbiederung an die Faschisten von Fratelli d’Italia bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, das Verhalten von Landeshauptmann Kompatscher, der eine Süd-Tiroler Firma dazu auffordert, eine italienische Adresse zu verwenden, weil es die Faschisten stört, dass im Impressum nur die deutschsprachige Adresse verwendet wird. Dieses Verhalten des Landeshauptmannes ist autonomiepolitisch höchst bedenklich, da Privatfirmen überhaupt nicht verpflichtet sind, eine italienische Adresse zu verwenden. Darüber hinaus ist die Aufforderung des Landeshauptmann auch schizophren, denn erst ein halbes Jahr zuvor hatte er in einer Anfragebeantwortung schriftlich bestätigt, dass es selbst für die Gemeinden keine gesetzliche Verpflichtung für die Verwendung italienischer Straßenbezeichnungen gibt, weshalb auch in den ladinischen Gemeinden rein einsprachig-ladinische Straßenschilder angebracht werden dürfen.

Worum geht es konkret?
Die Faschisten von Fratelli d’Italia hatten sich schriftlich darüber beschwert, dass die Firma „Limitis Srl“, welche den Internetzugang im Krankenhaus Bozen anbietet, auch auf der italienischen Seite als Firmensitz nur die deutsche Adresse „Margarethenplatz 2, 39035 Welsberg“ angibt. Der Dienst selbst, also die Anmeldeschritte zur Internetregistrierung, stehen den Kunden sowohl in deutscher, als auch in italienischer Sprache zur Verfügung, beanstandet wird nur die Adressangabe der Firma im Impressum…

Dass im Krankenhaus Bozen inzwischen sehr viel Ärzte und Pfleger arbeiten, die kein einziges Wort Deutsch sprechen, dass Befunde nur mehr in italienischer Sprache verfasst werden und die Süd-Tiroler Patienten somit tagtäglich diskriminiert werden, das stört die Faschisten freilich gar nicht.

Wie kommt der Landeshauptmann überhaupt dazu, eine private Firma aufzufordern, eine italienische Adresse zu verwenden, wenn es dafür ― laut eigener Aussage ― überhaupt keine gesetzliche Verpflichtung gibt?
Von einem Süd-Tiroler Landeshauptmann hätten ich mir klare Worte und einen Hinweis auf die eindeutige Gesetzeslage erwartet, aber keine solch vorauseilende Unterwürfigkeit gegenüber einer politischen Gruppierung, die bis zum letzten Berggipfel alles italienisieren will. Wenn der Landeshauptmann bei so einer Kleinigkeit schon einknickt, kann man sich ausmalen, was mit Süd-Tirol passiert, wenn die Faschisten von Fratelli d’Italia nach den Parlamentswahlen in der Regierung sitzen.

L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.

Autonomie, Faschisten, Italien, Landeshauptmann, Süd-Tirol, Zweisprachigkeit
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