Der geplante Neubau der Lueg-Autobahnbrücke stößt nördlich und südlich des Brenners auf großen Widerstand, zumal die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen zu massiven Belastungen für die Bevölkerung führen werden. Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, erneuern daher ihre Vorschlag zum Bau eines Autobahntunnels zwischen Gries am Brenner in Nord-Tirol und dem Brennerbad in Süd-Tirol. Durch diesen Tunnel unter dem Sattelberg würde das unausweichliche Verkehrschaos beim Neubau der Lueg-Brücke vollkommen verhindert und langfristig das gesamte Brennergebiet von den Belastungen der Autobahn befreit. Es wäre dies eine Jahrhundertchance für das gesamte Wipptal.
Bisher wurde immer nur die Möglichkeit eines Tunnels parallel zur bestehenden Lueg-Brücke zwischen Gries und Brennersee beleuchtet. Wesentlich sinnvoller wäre es jedoch, die ca. 6 km unter dem Sattelberg zwischen Gries und Brennerbad einfach direkt durchzustechen. Dies auch deshalb, weil das Gebiet der Lueg-Brücke geologisch instabil ist und somit immer wieder kostspielige Renovierungsarbeiten der Brücke notwendig wären. Das wichtigste Argument für den Sattelberg-Tunnel ist aber, dass dieser ohne Beeinträchtigungen für den Verkehr und die Bevölkerung gebaut werden könnte. Nach dessen Fertigstellung könnte die bestehende Autobahnstrecke mit der Lueg-Brücke abgebaut und das gesamte Gebiet am Brenner renaturiert werden.
Als Vorbild für einen solch grenzüberschreitenden Tunnel nennt die Süd-Tiroler Freiheit den Karawanken-Tunnel zwischen Österreich und Slowenien. Dort wird mit einer Bauzeit von 6 Jahren gerade eine zweite Röhre gebaut. Während allein für die Renovierung der Lueg-Brücke Baukosten von über 300 Millionen Euro veranschlagt wurden, kostet der gesamte Karawanken-Tunnel „nur“ 325 Millionen, darin enthalten sind neben den Kosten für den Tunnel jedoch auch die Zufahrten (davon 350 Meter Brücken), die am Brenner wegfallen würden. Hinzu kommt, dass der Tunnel unter dem Sattelberg wesentlich kürzer wäre und je zur Hälfte auf Nord- bzw. Süd-Tiroler Seite liegt, sodass die Baukosten wesentlich geringer wären und zudem aufgeteilt würden.
Zwischen dem Bürgermeister von Gries am Brenner und mehreren Landtagsabgeordneten aus Süd-Tirol und Nord-Tirol hat es diesbezüglich bereits äußerst positive politische Gespräche gegeben. Die Bevölkerung im Wipptal will keinen Neubau der Lueg-Brücke und hat ein Recht auf Gesundheit und Lebensqualität.
Die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit werden daher eine Anfrage im Süd-Tiroler Landtag einreichen, damit die Tunnel-Variante unter dem Sattelberg auch von Süd-Tirol geprüft und unterstütz wird. Wir dürfen nichts unversucht lassen, um die Bevölkerung im Wipptal vom Verkehr zu entlasten, vorallem aber dürfen wir uns nicht von einer grünen Verkehrsministerin eine Brücken-Variante vorschreiben lassen, die zu massiven Verkehrsbehinderungen führen wird und somit den Lebensraum im gesamten Wipptal zerstört.
L.-Abg. Sven Knoll.
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle.