Es ist ein schwarzer Tag für Süd-Tirol, der Anlass zu großer Sorge gibt. Die „Faschistischen Brüder Italiens“ (Fratelli d’Italia) haben die italienische Parlamentswahl deutlich gewonnen. Mit Giorgia Meloni wird nun eine Frau italienische Ministerpräsidentin, die Mussolini als besten Politiker aller Zeiten bezeichnet, die die Autonomie Süd-Tirols beschneiden möchte und die jene Süd-Tiroler, die sich nicht zu Italien bekennen wollen, über den Brenner schicken will. Angesichts dieser Entwicklungen gilt es nun Vorkehrungen zu treffen, um sich gegen die Angriffe aus Rom zu verteidigen.
Welche Politik Süd-Tirol erwartet, zeigt sich in diesen Stunden gerade in Rom, wo bereits ein Mob italienischer Nationalisten ein Gebäude der EU gestürmt hat und vom Balkon die Europafahne runtergerissen hat, um dort die italienische Trikolore zu hissen. Es sind dies die gleichen Bilder wie 1922 beim faschistischen Marsch auf Bozen, auch dort hat man den Balkon des Rathauses erstürmt, um die Trikolore zu hissen.
Besonders bitter ist auch die große Zustimmung der Italiener in Süd-Tirol zur Partei von Giorgia Meloni, denn wer in Süd-Tirol solche Faschisten wählt, erteilt damit auch der Autonomie und dem friedlichen Zusammenleben eine deutliche Absage.
Der Wahlsieg der „Faschistischen Brüder Italiens“ ist daher ein Weckruf für Süd-Tirol, denn Giorgia Meloni hat erst vor wenigen Tagen deutlich erklärt, dass sie die ethnische Süd-Tirol-Autonomie ─ die dem Schutze der deutschen- und ladinischen Volksgruppe dient ─ abschaffen und durch eine bedeutungslose Territorialautonomie ersetzen möchte. Damit wird auch die Schutzmachtfunktion Österreichs in Frage gestellt. Zudem will Meloni in Zukunft generell die Autonomien schwächen und den italienischen Nationalstaat stärken.
Dieser Wahnsinn wird nun Staatspolitik!
Die Süd-Tiroler Freiheit hat seit Jahren vor so einer Entwicklung gewarnt. Jetzt zeigt sich, wie gefährlich die Zugehörigkeit Süd-Tirols zum italienischen Staat ist. Realpolitisch bedeutet dies, dass die Autonomie ausgehöhlt wird und Süd-Tirol seine ganze Kraft nur mehr in eine Abwehr gegen die Angriffe aus Rom stecken muss, anstatt sich für die Weiterentwicklung unseres Landes einzusetzen. Süd-Tirol wird damit noch mehr zum Opfer einer nationalistischen Staatspolitik. Die Süd-Tiroler Freiheit beantragt daher ein sofortiges Treffen der Süd-Tiroler Parteien mit den Vertretern des österreichischen Parlaments und der österreichischen Regierung, um Süd-Tirol vor den Angriffen der neuen italienischen Regierung zu schützen.
L.-Abg. Sven Knoll,
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle,
Süd-Tiroler Freiheit.