„Faschisten besetzen das Rathaus von Bozen“ mit dieser Schlagzeile titelten alle großen Tageszeitungen, nachdem italienische Faschisten vor genau 100 Jahren, am 1. und 2. Oktober 1922, nach Bozen gekommen waren, um dort zunächst der deutschen Bevölkerung die Kaiserin-Elisabeth-Schule wegzunehmen und dann das Rathaus zu besetzen und die deutsche Stadtverwaltung abzusetzen. Die Erinnerung an dieses düstere Kapitel unserer Geschichte ist gerade heuer eine eindringliche Warnung, denn genau 100 Jahre danach bekommt Italien mit Giorgia Meloni wieder eine neofaschistische Regierung. Auch 1922 haben viele Süd-Tiroler gedacht, dass alles nicht so schlimm werden wird, gekommen ist es bekanntlich anders…
Italien hat sich nie vom Faschismus distanziert, sondern verschweigt und verharmlost die Verbrechen der Mussolini-Diktatur bis heute. Die unzähligen faschistischen Relikte, Straßenbezeichnungen sowie Orts- und Flurnamen sind ein Zeugnis des noch immer lebendigen Faschismus in Süd-Tirol.
Mit Giorgia Meloni wird nun eine Frau italienische Ministerpräsidentin, die Mussolini als grandiosen Politiker bezeichnet und die schon vor ihrer Machtergreifung angekündigt hat, die ethnische Süd-Tirol-Autonomie zu einer bedeutungslosen Territorial-Autonomie herabstufen zu wollen.
Wenn an diesem Wochenende in Süd-Tirol an den Marsch auf Bozen vor 100 Jahren gedacht wird, so muss dies im Bewusstsein geschehen, dass die Faschisten in Italien wieder an der Macht sind. Sie nennen sich anders, geben sich staatstragend und pseudoeuropäisch, aber hinter dieser Maske steckt noch immer die Fratze des Faschismus.
Süd-Tirol sei daher auf gewarnt! Mit Italien wird es keine sichere Zukunft für unser Land geben.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.