Die ladinischen Mitglieder der Süd-Tiroler Freiheit weisen die Aussage der „Ladins Dolomites“ entschieden zurück, wonach die Ladiner ein Regierungsamt für den Abgeordneten Alessandro Urzì unterstützen würden. Albert Pizzinini spricht hier nur für sich, aber sicher nicht für die Ladiner. Urzì hatte nie ein offenes Ohr für die Ladiner und hat die Anliegen der Ladiner sogar massiv bekämpft. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass es Urzì war, der durch seine Initiative verhindert hat, dass die Gemeinde Sèn Jan im Fassatal einen rein ladinischen Namen tragen darf, wie dies von der ladinsichen Bevölkerung gewünscht war.
Alessandro Urzì ist als Landtagsabgeordneter in Süd-Tirol immer wieder dadurch in Erscheinung getreten, dass er die faschistischen Denkmäler und insbesondere die faschistische Toponomastik in Süd-Tirol verteidigt und relativiert. Sehr oft hat er gegen die Süd-Tiroler agitiert und seine Kontakte in Rom spielen lassen, wenn er einen Ortsnamen aufspürte, bei dem er eine italienische Übersetzung, und sei sie noch so aufgesetzt, vermisste.
Alessandro Urzì will ein Süd-Tirol mit italienischer Vorherrschaft – bis in die kleinste Gemeinde! Er duldet, auch in rein deutschen oder ladinischen Gemeinden, keine autochthone deutsche oder ladinische Einsprachigkeit, auch nicht in Welsch-Tirol. So hat er im Jahr 2018 persönlich in Rom interveniert, als die neu geschaffene Fassaner Gemeinde Sèn Jan entschieden hatte, offiziell nur den ladinischen Namen zu führen. Wie so oft, hatte Urzì auch in diesem Fall Erfolg: Das italienische Verfassungsgericht erklärte noch 2018 die ladinische Einnamigkeit der Fassaner Gemeinde für verfassungswidrig, weshalb Sèn Jan nun offiziell auch „San Giovanni di Fassa“ heißen muss.
Mit Alessandro Urzì als Regionenminister oder in einem anderen Regierungsamt, können sich die Süd-Tiroler sowohl deutscher als auch ladinischer Muttersprache sicher sein, dass er in seiner neuen strategischen Position alles unternehmen wird, um Süd-Tirol, Ladinien eingeschlossen, noch italienischer und faschistischer zu machen.
Urzì und seine neofaschistische Partei stehen in der nationalistisch-faschistischen und minderheitenfeindlichen Tradition eines Ettore Tolomei ─ dem Erfinder des „Alto Adige“ ─ und des faschistischen Regimes, das die ladinischen Gebiete zersplittert hat. Darunter leiden die Ladiner bis heute.
Herr Pizzinini soll daher für sich sprechen, aber nicht für die vielen Ladiner, die mit einem Herrn Urzì und seiner ladinerfeindlichen Politik nichts zu tun haben wollen!
Emanuel Delmonego,
Cristian Kollmann,
Süd-Tiroler Freiheit.