Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, bezeichnet das von der Landesregierung vorgestellte „Hilfspaket gegen die Teuerung“ als viel zu gering. Rechnet man den geplanten Landesbeitrag auf die Einwohner hoch, so bleiben für jeden Süd-Tiroler lediglich 185 EURO als EINMALZAHLUNG übrig. Allein schon die von der italienischen Regulierungsbehörde ab Oktober beschlossene Strompreiserhöhung um 59 Prozent, verursacht für einen normalen Haushalt jährliche Mehrkosten von über 400 Euro. Es ist auch nicht gerecht, dass nur Alperia-Kunden vom vergünstigten Strom profitieren sollen. Es ist die Aufgabe des Landes, allen Bürgern Hilfe zu leisten, nicht nur den Kunden eines Unternehmens.
Das von der Landesregierung vorgelegte Hilfspaket muss daher dringend aufgestockt werden, um die Bürger in der aktuellen Notsituation zu unterstützen. Die Landesregierung sollte sich dabei ein Beispiel an Österreich nehmen, wo derzeit auf Grund der aktuellen Inflation und den damit verbundenen Preiserhöhungen an alle Einwohner ein Bonus von 500 Euro ausbezahlt wird (Kinder und Jugendliche bis 18 erhalten 250 Euro). Für eine dreiköpfige Familie macht das 1.250 Euro Soforthilfe aus. Das Land Niederösterreich legt auf diese Förderung sogar zusätzlich noch einmal 312 Millionen Euro als Entlastungs-Paket für die Bürger drauf.
In Süd-Tirol wird der größte Teil der Bevölkerung nichts von dem Landesgeld sehen, obwohl derzeit alle Bürger unter den Preiserhöhungen leiden. Mit einer Einmalzahlung wird es zudem nicht getan sein, denn die Rechnungen für Strom, Energie und Lebensmittel sind auch nicht nur einmal zu zahlen.
Ein Verzicht des Landes auf die Alperia-Dividenden, damit Alperia den Strom günstiger abgeben kann, klingt zwar gut, bringt den Bürgern aber wenig, da die ständig steigenden Preise die Differenz in kürzester Zeit wieder auffressen. Die Ursache des Problems liegt darin, dass Süd-Tirol den Preis für den selbst produzierten Strom nicht selbst festlegen kann, dagegen gilt es etwas zu tun!
Es ist zudem die Aufgaben des Landes, allen Bürgern zu helfen, unabhängig davon, welchen Stromanbieter sie haben. Mit der von der Landesregierung geplanten Maßnahme werden nämlich all jene Süd-Tiroler bestraft, die ihren Strom nicht von Alperia beziehen. Es ist dies ein einseitiger Eingriff des Landes zugunsten eines Unternehmens.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher bereits nächste Woche im Landtag einen Antrag zur Abstimmung bringen, mit dem ein umfassendes und gerechtes Maßnahmenpaket zur Entlastung der Bürger und gegen die massiven Preissteigerungen geschnürt werden soll. Die Bürger brauchen so schnell wie möglich finanzielle Unterstützung, mit ein paar Brosamen ist es nicht getan!
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.