Was die Unabhängigkeit in vielen Bereichen anbelangt, so kann man von der Schweiz sehr viel lernen, insbesondere beim Thema Energie. Im Kanton Wallis wurde kürzlich eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke Europas in Betrieb genommen. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Energieversorgung des Landes getan. Auch bei uns braucht es eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um schnellstmöglich eine Energieautarkie in Produktion, Verteilung und Preisgestaltung zu erreichen. Dazu hatte es in der Vergangenheit bereits einige Projekte gegeben, für die es in Vorkrisenzeiten keine Mehrheit, bzw. keine unbedingte Notwendigkeit gab, um sie umzusetzen, so der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal, Bernhard Zimmerhofer.
Das neue Schweizer Pumpspeicherkraftwerk hat laut Werksleitung eine Leistung von 900 Megawatt und eine Kapazität von 20 Millionen Kilowattstunden. Damit kann es rund 900.000 Haushalte mit Strom versorgen. Der Wirkungsgrad des Kraftwerks liegt bei 80%.
Im August 2009 wurde auch in Süd-Tirol ein Projekt für ein Pumpspeicherkraftwerk im Gemeindegebiet von Ritten und Bozen vorgestellt, wobei alle Anlagen unterirdisch geplant waren. „Alle wichtigen Voraussetzungen für ein Pumpspeicherkraftwerk sind am Standort Ritten gegeben“, so die damaligen Promotoren. Sicherlich gibt es landesweit noch weitere günstige Standorte für solche Kraftwerke.
Ein Pumpspeicherkraftwerk muss man sich als riesige Batterie vorstellen. Bei Nachfragespitzen an Strom, z.B. am Morgen, schießen die Wassermassen vom höher gelegenen Speicher durch Rohre zu stromerzeugenden Turbinen im Tal. Bei geringer Nachfrage, z.B. bei Nacht, wird das Wasser wieder zurückgepumpt.
„Ein solches Kraftwerk ist nicht nur nützlich zur Erzeugung von Spitzenstrom, sondern dient auch als Wasserreservoir in Trockenzeiten und für den Zivilschutz im Brandfalle“, so Zimmerhofer abschließend.
Bernhard Zimmerhofer, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal