Als geschmacklose Provokation bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, das Vorhaben der italienischen Regierung, einen neuen Feiertag am 4. November einzuführen, mit dem der Sieg im Angriffskrieg gegen Österreich-Ungarn glorifiziert werden soll. Auch Süd-Tirol soll damit genötigt werden, den Krieg gegen das eigene Vaterland Österreich mitzufeiern. Für Süd-Tirol gibt es jedoch nichts zu feiern, denn der 4. November 1918 brachte für Süd-Tirol nicht die Befreiung, sondern die Fremdbestimmung und Unterdrückung.
Einbringer des Gesetzentwurfes ist der Vizepräsident des italienischen Senats, Maurizio Gasparri, der schon seit Jahren auf die Einführung eines solch nationalistischen Feiertages hinarbeitet. Mit der neuen neofaschistischen Regierung Meloni sieht er nun seine große Chance gekommen, dieses Vorhaben umzusetzen.
Es ist dies nicht nur ein unfreundlicher Akt gegenüber Österreich, sondern auch eine Respektlosigkeit gegenüber Süd-Tirol.
Süd-Tirol darf sich diese Provokation nicht gefallen lassen und muss umgehend klarstellen, dass man gegen die Einführung dieses Feiertages ist. Sollte er dennoch eingeführt werden ─ was zu befürchten ist ─ sollte die Landesregierung schon jetzt festlegen, dass sich Süd-Tirol nicht daran beteiligen wird.
Angesichts des aktuellen Krieges in Europa ist es geradezu verwerflich, einen Feiertag zur Verherrlichung des italienischen Angriffskrieges gegen Österreich einzuführen. Wie anachronistisch das italienische Vorhaben ist, zeigt auch der Vergleich. Es ist so, als ob Russland die Bewohner der annektierten ukrainischen Gebiete zwingen würde, ihre eigene Besetzung zu feiern, oder als ob Deutschland einen Feiertag einführen würde, um den Überfall auf Polen zu verherrlichen.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.