Die italienische Regierung will einen freiwilligen 40-tägigen Wehrdienst einführen. Geht es nach Meloni und Co., sollen junge Menschen damit „lernen, was Liebe zu Italien ist“. Den Teilnehmern des grün-weiß-roten Crashkurses sollen unter anderem Maturapunkte, Extraprüfungen beim Studium und Vorteile bei öffentlichen Wettbewerben winken.
Der Entwurf stammt aus der Feder von Senatspräsident Ignazio La Russa. Jenem Mann, der vorschlug, den Hitlergruß zu zeigen, anstatt sich die Hände zu geben und in dessen Haus sich die Mussolini-Büsten türmen. Ein Mann, der von sich selbst behauptet, kein Antifaschist zu sein.
Wohin die Reise eigentlich geht, ist klar. Italienische Kommentatoren sehen in La Russas Gesetzentwurf eine Vorstufe zur Einführung einer verpflichtenden „Nationalgarde“. Die Lega unter Salvini spricht sich ebenfalls dafür aus, die Wehrpflicht wieder einzuführen. La Russa selbst sagte, seine Initiative sei „ein erster Schritt“ in diese Richtung.
Die Süd-Tiroler Freiheit spricht sich entschieden dagegen aus, dass Süd-Tiroler wieder genötigt werden sollen, dem italienischen Heer anzugehören. Ebenso inakzeptabel sind für die Bewegung die im Gesetzentwurf enthaltenen Vergünstigungen für die Teilnehmer des Kurz-Militärdienstes. Nicht der „Beweis“ der „Liebe zu Italien“, sondern Talent und Qualifikation müssen bei öffentlichen Wettbewerben und an Hochschulen gelten.
Die Süd-Tiroler Freiheit erwartet sich von den Süd-Tiroler Parlamentariern in Rom eine klare Ablehnung von La Russas Initiative. Die Bewegung wird das Thema mit einem Antrag auch in den Landtag bringen.
Süd-Tiroler Freiheit.