Antrag im Landtag

Unterricht in der Muttersprache stärken!

Antrag im Landtag

Unterricht in der Muttersprache stärken!

Der muttersprachliche Unterricht ist die wichtigste Säule der Autonomie. Um die sprachliche und kulturelle Identität zu bewahren, ist der Unterricht in der Muttersprache fundamental. Trotzdem ist Artikel 19 des Autonomiestatuts unter Beschuss. Die Süd-Tiroler Freiheit wird im Landtag gegensteuern. Das Ziel: den Unterricht in der Muttersprache stärken, die Lehrerausbildung verbessern und Sprachexperimente beenden!

Quantität ist da, Qualität nicht!

Von der Volks- bis zur Oberschule genießen Süd-Tirols Schüler 13 Jahre lang den Unterricht der zweiten Landessprache. Quantität ist vorhanden! Deshalb fordert die Süd-Tiroler Freiheit, den Sprachenunterricht qualitativ zu verbessern.

„Italienisch ist für die deutschsprachigen Süd-Tiroler keine Zweitsprache, sondern eine Fremdsprache. Umgekehrt genauso“, betont die Abgeordnete Myriam Atz Tammerle. „Die beiden Landessprachen müssen als Fremdsprachen mit entsprechender Didaktik unterrichtet werden“.

Außerdem seien Experimente wie CLIL endgültig zu beenden! Studien an Süd-Tirols Schulen zeigten: Die Schüler konnten nach CLIL nicht besser Italienisch und schafften nur ein Drittel des eigentlichen Fachunterrichts. Im Welsch-Tirol wurde CLIL ebenfalls getestet und 2020 wieder eingeschränkt. CLIL ist gescheitert!

Kompetenzen stärken

Der Lehrer Thomas Andreaus unterstreicht, dass die Lehrkräfte entsprechende Angebote zur Weiterbildung erhalten sollten. „Etwa ein Weiterbildungsmaster, um supplierenden Lehrern eine Spezialisierung im Deutsch- oder Italienischunterricht zu ermöglichen. Dieser Weg könnte Quereinsteigern helfen, die über keinen geeigneten Studientitel verfügen, aber dennoch seit Jahren unterrichten“, zeigt Andreaus auf.

Warnende Beispiele

Aostatal, Elsass oder Oppeln: Sie zeigen, wohin die Aufgabe des muttersprachlichen Unterrichts führt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sprachen 90 Prozent der Aostaner Französisch beziehungsweise Frankoprovenzalisch. Nach Einführung gemischtsprachiger Schulen sprechen heute weniger als 30 Prozent Frankoprovenzalisch und nur noch zwei Prozent Französisch! Tendenz sinkend!

„Viele Aostaner wissen nicht mehr, warum das Aostatal überhaupt eine Autonomie hat“, gibt der Abgeordnete Sven Knoll zu bedenken. Er war unlängst im Aostatal, um sich ein Bild von der Situation zu machen: „Inzwischen wird sogar erwogen, die Zweisprachigkeit in der öffentlichen Verwaltung abzuschaffen, da ohnehin fast jeder nur noch Italienisch spricht. Derartige Entwicklungen sind das Ende jeder Minderheit!“

Damit es in Süd-Tirol nicht zu so einer Situation kommt, ist es unabdingbar, am muttersprachlichen Unterricht festzuhalten. Die große Mehrheit im Autonomiekonvent war derselben Meinung, wie aus den Endberichten hervorgeht.

Für die Süd-Tiroler Freiheit ist deshalb klar: Egal ob CLIL, mehrsprachige Schule oder europäische Schule: Das Ziel ist, den muttersprachlichen Unterricht aufzuweichen. Die Eltern sollten wissen, dass der Sprachunterricht verbessert werden muss, aber die deutsche Schule nicht geschwächt werden darf. Denn dadurch würden die Schüler nicht besser Italienisch lernen, aber schlechter Deutsch!

Süd-Tiroler Freiheit.

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Schutzhütten an interessierte Gemeinden übertragen
Mit Italien über Selbstbestimmung Süd-Tirols verhandeln.

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