Antrag abgelehnt

SVP gegen Stärkung und Ausbau des muttersprachlichen Unterrichts

Antrag abgelehnt

SVP gegen Stärkung und Ausbau des muttersprachlichen Unterrichts

Die Süd-Tiroler Freiheit reichte einen Antrag im Landtag ein, um den muttersprachlichen Unterricht zu stärken und auszubauen. Die SVP sah diese Notwendigkeit jedoch nicht.

Der muttersprachliche Unterricht ist die wichtigste Säule der Autonomie. Um die sprachliche und kulturelle Identität zu bewahren, ist der Unterricht in der Muttersprache fundamental. Trotzdem ist Artikel 19 des Autonomiestatuts unter Beschuss.

Wohin es führt, wenn der muttersprachliche Unterricht aufgegeben wird, zeigt das Beispiel Aostatal am besten: Nach dem Zweiten Weltkrieg sprachen 90 Prozent der Aostaner Französisch beziehungsweise Frankoprovenzalisch. Nach Einführung gemischtsprachiger Schulen sprechen heute weniger als 30 Prozent Frankoprovenzalisch und nur noch zwei Prozent Französisch! Tendenz sinkend!

„Damit es in Süd-Tirol nicht zu so einer Situation kommt, ist es unabdingbar, am muttersprachlichen Unterricht festzuhalten. Die große Mehrheit im Autonomiekonvent war derselben Meinung, wie aus den Endberichten hervorgeht“, betonen Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.

Der Antrag der Süd-Tiroler Freiheit sah vor, die fundamentale Wichtigkeit und die Unantastbarkeit von Artikel 19 zu bekräftigen. Der Landtag sollte sich gegen jegliche Sprachexperimente, die in Widerspruch zu Artikel 19 stehen, aussprechen. Deshalb sollten auch sämtliche CLIL-Experimente mit Beginn des neuen Schuljahres abgeschafft werden. „Denn alle bisherigen Sprachexperimente haben zu keiner Verbesserung der Sprachkenntnisse geführt“, betonen Knoll und Atz-Tammerle.

Weiters forderte die Süd-Tiroler Freiheit, dass Deutsch in den italienischen Schulen und Italienisch in den deutschen Schulen als Fremdsprachen mit der entsprechenden Didaktik unterrichtet werden sollen, und nicht als Zweitsprachen. „Von der Volks- bis zur Oberschule genießen die Schüler 13 Jahre lang den Unterricht in der zweiten Landessprache. Das sind an die 1.700 Stunden! Quantität ist also unbestreitbar vorhanden, Qualität offensichtlich nicht. Es muss daher eine Änderung her!“, meinen die Landtagsabgeordneten.

Sämtliche Punkte im Antrag der Süd-Tiroler Freiheit wurden von der SVP abgelehnt. „Ein weiteres Beispiel, wie es die SVP mit unserer Autonomie hat…“, bedauern Knoll und Atz-Tammerle.

Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsklub

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