Es steht zentral an einer der meistbefahrenen Stellen in Bozen und die darauf abgebildeten faschistischen Liktorenbündel beleidigen jeden Demokraten. Eine hochkarätige Delegation aus Vertretern der Gemeinde Bozen, Land Südtirol und staatliches Denkmalamt präsentierten vor einigen Tagen eine Studie über dieses Bauwerk. Das Schandmal brauche „Instandhaltungseingriffe“.
Im Mai 2019 löste sich aus der Verkleidung eine Marmorplatte unterhalb des Daches und zerbrach auf den Stufen des Denkmals. Seitdem wurde aus Sicherheitsgründen der Außenbereich des Siegesdenkmals gesperrt. Bereits 5 Monate später ließ das italienische Kulturministerium das Bauwerk vom Keller bis zum Dach auf seinen baulichen Zustand überprüfen.
Leider, so SHB-Obmann Roland Lang, wird das jeden Antifaschisten täglich beleidigende Denkmal nicht zusammenstürzen, sondern befindet sich laut Studie in einem guten Zustand. Nur die Verkleidung mit Marmorplatten habe sich an mehreren Stellen gelockert, diese wären im Rahmen einer Renovierung besser zu verankern.
Bereits wenige Stunden nach dem Vorfall mit der Marmorplatte 2019 meldete sich das staatliche Denkmalamt in Verona und bestätigte, noch bevor Techniker in einen Lokalaugenschein das weitere Vorgehen und den Schaden abschätzen werden, dass 735.000 Euro zur Sanierung bereitstehen. So schnell und sogar über das Wochendende arbeiten italienische Einrichtungen in Italien, wenn es um faschistische Relikte geht.
Vor einigen Tagen gaben die Stadträtin für Kultur der Stadtgemeinde Bozen, Chiara Rabini, der Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für italienische Kultur, Giuliano Vettorato, der Direktor des “Musei del Veneto”, Daniele Ferrara, die Architektin Chiara Matteazzi (Regionalverwaltung der Museen des Veneto), Prof. erm. Claudio Modena von der Universität Padua und Leiter von SM Ingegneria sowie die Experience Designerin Adele Magnelli gemeinsam eine Pressekonferen und gaben auch die Notwendigkeit der Instandhaltung des Fascio-Denkmals bekannt.
Am 12. Juli 1928 wurde das Siegesdenkmal vom Bischof von Trient im Beisein des italienischen Königs mit viel Phatos eingeweiht. In Innsbruck demonstrierten an diesem Tag 10.000 Personen gegen das Denkmal. Die bei der kürzlichen Pressekonferenz anwesenden italienischen Politiker legen die Vermutung nahe, dass geplant ist, die Renovierung bis zum 95 Jahrestag der Einweihung abzuschließen. Wenn die Marmorplatten neu befestigt werden müssen, werden sie gesäubert und wahrscheinlich dabei auch gleich das ganze Denkmal.
Der Südtiroler Heimatbund verlangt erneut die Schleifung des Siegesdenkmals und eine vernünftige Nutzung des Areals. Vorschläge und Ideen dazu gibt es sicher genug!
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes