Vorprogrammiertes Verkehrschaos:

Treffen in Innsbruck zu Luegbrücke und Lkw-Verkehr.

Vorprogrammiertes Verkehrschaos:

Treffen in Innsbruck zu Luegbrücke und Lkw-Verkehr.

Auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit fand heute im Tiroler Landtag eine gemeinsame Sitzung der Klubobleute von Süd-Tirol und des Bundeslandes Tirol statt, um den geplanten Neubau der Lueg-Autobahnbrücke am Brenner zu besprechen sowie um gemeinsame Strategien für eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs zu erörtern. Dabei wurde ersichtlich, dass eine Zusammenarbeit zwischen den Autobahngesellschaften nördlich und südlich des Brenners nicht gegeben ist. Anstatt gemeinsam an Verkehrskonzepten zu arbeiten, kocht jeder sein eigenes Süppchen. Die ASFINAG musste sogar zugeben, dass ein grenzüberschreitender Tunnel unter dem Sattelberg ― als Alternative zum Neubau der Luegbrücke ― nicht einmal geprüft wurde. Im schlimmsten Fall wird es während den Bauarbeiten zum Neubau der Brücke zu einer jahrelangen Einspurigkeit auf der Autobahn kommen, wenn nicht gar zu einer völligen Sperre dieses Abschnitts. Ein programmiertes Verkehrschaos ist zu befürchten.

Wie wichtig das heutige Treffen in Innsbruck war, zeigt der Umstand, dass die Bauarbeiten am Brenner massive Auswirkungen auf Nord- und Süd-Tirol haben werden, die bisher völlig unterschätzt wurden. Die Experten bestätigten, dass bei einer Sperre der Autobahn sogar Fahrbeschränkungen für den privaten Pkw-Verkehr sowie eine Umleitung von Lkw auf die Bundes- und Landesstraßen notwendig seien. Was das für die Bewohner und die Wirtschaft nördlich und südlich des Brenners bedeutet, mag man sich gar nicht ausmalen.

Beim gemeinsamen Treffen in Innsbruck wurde auch der Plan für das SLOT-System vorgestellt, welches laut Experten jedoch nicht zu einer Reduzierung des Lkw-Verkehrs auf der Brennerautobahn führen wird. Vielmehr ist zu befürchten, dass dadurch das Nachtfahrverbot gekippt wird, um dem Lkw-Verkehr auch in der Nacht freie Fahrt zu gewähren, denn für die Einführung eines SLOT-Systems braucht es einen Vertrag mit Italien, das heute bereits alle Beschränkungen abschaffen will. Von den Experten ausdrücklich betont wurde auch der Umstand, dass es derzeit kein rechtliches Mittel gibt, um bei einer Fertigstellung des Brennerbasistunnels den Lkw-Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlegen.

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, sieht daher die Haltung der Süd-Tiroler Freiheit bestätigt, dass nur eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs eine Entlastung für die Bürger bringen kann. Dazu bedarf es jedoch einer Lkw-Mauterhöhung in Italien auf Schweizer Niveau, um den Umwegverkehr über den Brenner zu beseitigen.

Auch in Bezug auf die Luegbrücke sieht sich die Süd-Tiroler Freiheit in ihrem Vorschlag eines Tunnels unter dem Sattelberg bestätigt. Dieser könnte ohne Verkehrsbehinderungen für die bestehende Strecke gebaut werden. Sobald er fertig ist, würde der Verkehr in den neuen Tunnel geleitet, die bestehende Strecke zwischen Gries am Brenner und Brennerbad abgebaut und das gesamte Gebiet am Brenner renaturiert.

Das heutige Treffen in Innsbruck war ein erster Schritt für eine gemeinsame Information, dem nun aber auch eine konkrete Zusammenarbeit in der Gesamttiroler Verkehrspolitik folgen muss. Nur gemeinsam wird es gelingen, den Lkw-Verkehr auf der Autobahn zu reduzieren, Güter mit der Schiene zu transportieren und den grenzüberschreitenden öffentlichen Personenverkehr als echte Alternative zum Auto zu etablieren.

L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.

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