Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, ist heute ― zusammen mit einer Delegation des Süd-Tiroler Landtages ― in Wien mit Vertretern des österreichischen Parlaments und der österreichischen Regierung zusammengetroffen. Bei diesen politischen Gesprächen informierte der Abgeordnete Knoll die österreichischen Kollegen über die aktuellen politischen Entwicklungen in Süd-Tirol und zeigte die vielen Probleme Süd-Tirols mit dem italienischen Staat auf. Auch die Interventionen der italienischen Botschaft in Wien wurden dabei angesprochen und als inakzeptables Vorgehen bezeichnet.
Den Mitgliedern des Süd-Tirol-Unterausschusses im österreichischen Parlament wurde ein Themenkatalog überreicht, in dem einige aktuelle Punkte aufgezählt wurden, für die man die österreichische Politik um Unterstützung ersucht. Konkret sind dies:
- Automatische Anerkennung österreichischer Studientitel in Süd-Tirol.
Für Süd-Tiroler Studenten ist es ein großes Problem, dass die in Österreich erworbenen Studientitel von Italien nicht automatisch anerkannt werden. Es bedarf eines langwierigen und kostspieligen Anerkennungsverfahrens, bei dem alle Unterlagen beglaubigt übersetzt werden müssen. Das hält viele Studenten davon ab, nach dem Studium nach Süd-Tirol zurückzukehren. Man wünscht sich daher eine automatische Anerkennung aller österreichischen Studientitel (zumindest) in Süd-Tirol. - Verfassungsgesetz, mit dem Italienisch als verpflichtende Amtssprache eingeführt werden soll.
Im italienischen Parlament wurde ein Verfassungsgesetzentwurf von der Regierungspartei Fratelli d’Italia vorgelegt, welcher Italienisch als alleinige und verpflichtende Amtssprache einführen will. Demnach hätte jeder Staatsbürger (!) die Pflicht, die italienische Sprache zu beherrschen bzw. das Recht sie zu verwenden. Dieser Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Zweisprachigkeit in Süd-Tirol zu untergraben. Wird dieses Gesetz genehmigt, wären alle Süd-Tiroler laut Verfassung dazu verpflichtet, die italienische Sprache zu beherrschen und zu verwenden. - Neofaschistische Regierung Meloni und die Angriffe auf die Autonomie.
Seit Oktober 2022 hat Italien eine neofaschistische Regierung. Für Süd-Tirol besteht die Gefahr eines neuen Zentralismus und minderheitenfeindlichen Nationalismus. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Benito Mussolini als den besten Politiker der letzten 50 Jahre bezeichnet und ein Auswandern all jener Süd-Tiroler gefordert, die sich nicht als Italiener, sondern als Österreicher fühlen. Auch andere Regierungsmitglieder verherrlichen offen den Faschismus und haben sich äußerst negativ und gehässig zu Süd-Tirol geäußert.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen und Bedrohungen für die Autonomie, wurde neuerlich auf die Notwendigkeit einer raschen Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler hingewiesen, ansonsten wird Italien nämlich nicht damit aufhören, Süd-Tirol als inneritalienische Angelegenheit zu behandeln.
Auch die Probleme der Vereine und Verbände (Ehrenamt) durch die italienische Reform des dritten Sektors wurden vom Abgeordneten Sven Knoll aufgezeigt. Süd-Tirols Autonomie wird hier massiv beschnitten und das Ehrenamt in der Ausübung seiner Tätigkeit behindert. Das gilt es zu verhindern, da die Vereine und Verbände das Rückgrat der Süd-Tiroler Kultur und Gesellschaft sind.
„Die Kontakte mit den politischen Vertretern in Österreich sind von größter Wichtigkeit, damit Süd-Tirol auch weiterhin ein Bestandteil der österreichischen Innenpolitik bleibt. Derartige Treffen sollten daher hinkünftig regelmäßig und öfter stattfinden. Süd-Tirol braucht die Unterstützung unseres Vaterlandes Österreich, um die Autonomie gegenüber den Angriffen aus Italien zu verteidigen“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit