Probleme angehen!

So kann muttersprachlicher Unterricht in den Städten gelingen!

Probleme angehen!

So kann muttersprachlicher Unterricht in den Städten gelingen!

Der muttersprachliche Unterricht ist eine der wichtigsten Säulen der Süd-Tirol-Autonomie. Deutschsprachige Kinder haben das Recht, deutsche Schulen und Kindergärten zu besuchen. Theoretisch. Praktisch wird dieses Recht vor allem in den Städten verwässert und außer Kraft gesetzt. Bei einer Pressekonferenz vor einer betroffenen Schule in Bozen zeigte die Süd-Tiroler Freiheit die Probleme und vier Lösungsvorschläge auf.

In vielen deutschen Schulen werden oft Kinder eingeschrieben, die kein Wort Deutsch sprechen. Sie stammen aus italienischen oder ausländischen Familien. Die Zahlen sind eindeutig: 55 Prozent der Bozner Kinder sind für das kommende Schuljahr in die erste Grundschulklasse einer deutschen Schule eingeschrieben. Die deutschsprachige Bevölkerung macht in Bozen aber nur knapp 25 Prozent aus!

Wohl der Kinder leidet

Deutschsprachige Schulkinder erleiden in Klassen, in denen sie in der Unterzahl sind, mehrere Nachteile. Sie sind in Fächern, die auf Deutsch unterrichtet werden, unterfordert, da das Sprachniveau für diejenigen angepasst wird, die nicht genügend Deutschkenntnisse haben. Und im Italienischunterricht sind sie überfordert, weil Lehrer in diesem Fach das verlangen, was der Mehrheit zumutbar ist. Diese Mehrheit versteht in der Regel besser Italienisch als Deutsch. Zudem bleibt Unterrichtsstoff auf der Strecke. Wenn ein großer Teil der Kinder die Unterrichtssprache nicht versteht, leidet zwangsläufig der Unterricht, und zwar für alle.

Mittel ungerecht verteilt

Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt seit Jahren eine eklatante Ungleichbehandlung auf: Der Landesbeamte Georg Tschager wies 2009 in einer Studie nach, dass für jeden Schüler einer italienischen Schule 711 Euro ausgegeben wurden, während es pro Schüler der deutschen Schule nur 430 Euro waren. Bei gleichem Bildungsauftrag wurde die italienische Schule in Süd-Tirol mit fast doppelt so viel Geld ausgestattet. Dass diese Ungleichbehandlung bis heute besteht, zeigen die Antworten und Reaktionen der Landesregierung.

Fördern, testen, umverteilen, beschränken

Der muttersprachliche Unterricht darf durch die massive Anwesenheit von anderssprachigen Schülern nicht länger beeinträchtigt werden. Es gilt: fördern, testen, umverteilen, beschränken!

  • Fördern: Um auch dem Recht der Eltern auf freie Schuleinschreibung gerecht werden zu können, müssen die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Kinder, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, sollen gezielt auf den Schuleintritt vorbereitet werden. Dies kann erreicht werden durch eine gerechte Verteilung im Bildungsbereich (siehe oben) beziehungsweise durch eine Aufstockung der Mittel. Alleine der Europäische Sozialfond hat 6,5 Millionen Euro für die Unterstützung von Sprachkursen für Migranten vorgesehen. Damit kann auch die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Eltern von ausländischen Kindern ebenfalls Deutsch lernen.
  • Testen: Ob ein Kind die Unterrichtssprache ausreichend versteht, sollte vor dem Schuleintritt getestet werden. Seit September 2018 werden in Österreich Schüler, die dem Unterricht sprachlich nicht folgen können, in Förderklassen oder Förderkursen begleitet. Die Sprachkenntnisse werden mit dem Test „MIKA-D“ (Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch) erhoben.
  • Beschränken: Ziel muss sein, dass nicht mehr als ein Viertel der Kinder, die die Unterrichtssprache nicht oder kaum verstehen, in eine Klasse eingeschrieben sind.
  • Umverteilen: Damit dies erreicht werden kann, sind Umverteilungen nicht zu vermeiden. Sind in einer Klasse zu viele Kinder, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen, sind sie auf andere Schulen zu verteilen.

Vieles ist rechtlich bereits jetzt möglich! Die Durchführungsbestimmung 301/1988 regelt beispielsweise, dass die Einschreibung von Schülern aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse zwischen dem 20. und 25. Tag nach Beginn des Schuljahres abgelehnt werden kann. Die dafür vorgesehenen Kommissionen wurden aber niemals eingesetzt!

Es ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn Italiener und Ausländer, die in Süd-Tirol leben, Deutsch lernen. Wenn die deutsche Schule dadurch aber ihren Charakter und ihre Leistungsfähigkeit verliert, ist niemandem geholfen. Die Probleme müssen angegangen werden! Deutsche Sprachkenntnisse müssen die Voraussetzung für eine Einschreibung in der deutschen Schule sein! Es braucht endlich mehr Willen und Mut der Landesregierung und der Verantwortlichen im Schul- und Bildungsbereich!

Süd-Tiroler Freiheit.

Artikel 19, Autonomie, Bozen, Deutsche Schule, Förderung, Integration, Kindergarten, Lösungsvorschläge, Muttersprachlicher Unterricht, Schule, Sprache, Sprachkenntnisse, Umverteilung, Ungleichbehandlung
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