Am 12. März 1923 verkündete der faschistische Großrat die „Provvedimenti per l’Alto Adige“ – die „Maßnahmen für das Hochetsch“. Es war das Programm der Schwarzhemden, um die deutsche und ladinische Sprache und Kultur in Süd-Tirol auszulöschen. Die Sternstunde für Erzfaschist Ettore Tolomei.
Umgesetzt wurden die Maßnahmen unter anderem mit drei Dekreten aus den Jahren 1923, 1935 und 1942. Über 10.000 willkürlich erfundene Orts- und Flurnamen gehen auf Tolomei und die Dekrete zurück. Sie gelten bis heute! Und bis heute sind die deutschen Ortsnamen nicht amtlich gültig, sondern nur geduldet!
Was ist die Geschichte hinter Tolomeis Fälschungswerk? Welche kuriosen Beispiele stammen aus seiner Feder? Und wie geht die Politik nach 100 Jahren mit den faschistischen Namensfälschungen um?
Der Sprachwissenschaftler mit Schwerpunkt Onomastik (Namengebung), Dr. Cristian Kollmann, wird diese und weitere Fragen in einer Online-Veranstaltung beantworten. Mit dabei sein werden auch die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle.