Morgen wird in Italien (und in Süd-Tirol) wieder mit viel Pomp die Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus gefeiert. Dabei ist der Faschismus aus Süd-Tirol längst nicht verschwunden und eine Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit fand in Italien niemals statt!
Bis heute dürfen faschistische Devotionalien in Italien legal verkauft werden. Von Führerwein bis Mussolini-Kalender gibt es alles, was das schwarz-braune Herz begehrt. Gleichzeitig wird Italien von Leuten wie Ignazio La Russa regiert, der in der Corona-Krise dazu aufrief, anstelle des Händeschüttelns den römischen Gruß der Faschisten zu verwenden und indessen Haus sich faschistische „Fanartikel“ türmen.
Vor allem für Süd-Tirol gibt nichts zu feiern: Im Land wimmelt es von faschistischen Relikten, von faschistischen Ortsnamen und von Straßennamen, die an Mörder erinnern. Wo in Europa gibt es sonst noch Straßennamen, die an Kriegsverbrecher wie Luigi Cadorna, an Kriegstreiber wie Reginaldo Giuliani oder an Völkermord wie in Abessinien erinnern?!
Anstatt der salbungsvollen Worte zum 25. April, braucht es Taten! Wer die Geschichte wirklich aufarbeiten will, der setzt sich endlich für die Entfernung der faschistischen Relikte, Orts- und Straßennamen ein. Doch das würde wohl das „friedliche Zusammenleben“ im Land stören, das ohne das schwarze Erbe scheinbar nicht möglich ist.
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.