Geschmackloser und nationalistischer könnte man es kaum ausdrücken; am heutigen italienischen Feiertag, an dem eigentlich der Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus gedacht werden sollte, fordert der lokale Vertreter der italienischen Regierungspartei Fratelli d’Italia von den Süd-Tirolern, dass sie endlich die Einheit Italiens und somit die Zugehörigkeit Süd-Tirols zu Italien akzeptieren sollen. Genau das war auch das Programm des faschistischen Regimes. Fratelli d’Italia zeigen damit ihr wahres Gesicht.
Die Vertreter von Fratelli d’Italia seien daran erinnert, dass das Recht auf Selbstbestimmung in Artikel 1 der UN-Menschenrechtspakte verankert ist, das auch von Italien unterzeichnet wurde. Darin heißt es wörtlich: „dass alle Völker das Recht auf Selbstbestimmung haben, gemäß diesem Recht entscheiden sie frei über ihren politischen Status“.
Erst diese Woche haben sich hochrangige UN-Vertreter zudem in einer gemeinsamen Resolution gegen die Unterdrückung von Unabhängigkeitsbewegungen ausgesprochen.
Süd-Tirol braucht sich von Fratelli d’Italia somit nicht sagen zu lassen, dass man die Zugehörigkeit zu Italien zu akzeptieren habe. Italien hat sich Süd-Tirol in einem Angriffskrieg ─ gegen den ausdrücklichen Willen der hier lebenden Bevölkerung ─ gewaltsam angeeignet. Niemand kann von den Süd-Tirolern verlangen, dass man das akzeptiert oder gar gutheißt.
Es ist das Recht der Süd-Tiroler, sich nicht als Italiener zu fühlen und die Unabhängigkeit von Italien zu verlangen!
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.