In der Sitzung des ersten Gesetzgebungsausschusses des Landtages wurde über das UNESCO-Kulturerbe und den Denkmalschutz diskutiert. Der Landesregierung wird per Gesetz die Hauptverantwortung für das UNESCO-Kulturerbe übertragen. Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz-Tammerle, äußerte jedoch ihre Bedenken dazu.
Das Kulturerbe umfasst Orte, Gebäude, Denkmäler, Landschaften oder Traditionen, die eine wichtige Geschichte erzählen oder einen hohen kulturellen Wert besitzen. Die UNESCO wählt diese Stätten aus, um sie zu erhalten und für zukünftige Generationen zu schützen. Ein Beispiel in Süd-Tirol sind die Dolomiten.
Atz-Tammerle machte in der gestrigen Sitzung darauf aufmerksam, dass das UNESCO-Kulturerbe Süd-Tirols im Internet in Videos und auf Landkarten lediglich in italienischer Sprache präsentiert wird und es daher einer Nachbesserung diesbezüglich bedarf.
Zudem äußerte die Landtagsabgeordnete ihre Zweifel daran, ob die Landesregierung schützend und verantwortungsbewusst mit dem Kulturerbe umgehen wird. Sie verwies auf einen kürzlichen Beschluss der Landesregierung, mit dem ein Grundstück in den Dolomiten verkauft wurde.
Im Rahmen der Sitzung des Gesetzgebungsausschusses wurde auch über das neue Gesetz zum Denkmal- und Kulturgüterschutz diskutiert. Atz-Tammerle merkte dabei an, dass Denkmalschutz von der Bevölkerung oft eher als Bedrohung anstatt als positiven und wertvollen Schutz eines Objektes empfunden wird. Dies liegt oft an den baulichen Einschränkungen sowie der Verwendung vorgeschriebener Spezialmaterialien und den damit verbundenen Mehrkosten bei Umbauten.
„Es ist daher wichtig, Betroffenen fachliche und finanzielle Unterstützungen zukommen zu lassen, insbesondere in finanziell schwierigen Zeiten wie diesen“, betont die Landtagsabgeordnete.
Sie fügt hinzu: „Es muss alles getan werden, um den Verlust denkmalgeschützter Gebäude und ihren unwiederbringlichen Wert für Kultur und Mensch zu verhindern.“
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle, Süd-Tiroler Freiheit