In letzter Zeit hat die Teuerung in Brixen voll zugeschlagen. Viele junge Bürger, die nach Abschluss ihrer Ausbildung und mit Einstieg ins Berufsleben eine eigene Wohnung suchen, sind überrascht, wie hoch die Kosten mittlerweile sind. Eine durchschnittliche Zwei-Zimmer-Wohnung kostet bereits rund 400.000 €. Auch die Mieten, inklusive aller Nebenkosten, belasten das Gehalt eines durchschnittlichen Arbeiters mit etwa zwei Drittel seines seit Jahren stagnierenden Gehalts. Die Inflation wurde kaum gebremst. Im Gegenteil, die Betriebs- und Finanzierungskosten für die eigenen vier Wände steigen weiter an.

Die Situation auf dem Immobilienmarkt ist für junge Brixner besonders schmerzhaft. Obwohl die Super-GIS (Gemeindeimmobiliensteuer) in Brixen angewandt wurde, lässt sie sich mit einem lockeren Mietvertrag leicht umgehen. Die angekündigten Kontrollen bei der Einführung des Super-GIS sind kaum erkennbar und gehen zu Lasten vieler junger Brixner. Auch die Schaffung neuer konventionierter Wohnungen wurde kaum in Angriff genommen. Viele junge Menschen, unabhängig von ihrem Ausbildungsstand, entscheiden sich dafür, ins Ausland zu gehen, wo höhere Gehälter und niedrigere Lebenshaltungskosten locken.

Gemeinderat Stefan Unterberger kündigt entsprechende Anfragen im Gemeinderat an, um festzustellen, welche Kontrollen bisher durchgeführt wurden und zu welchen Ergebnissen sie geführt haben.
Außerdem wird eine Anfrage an die Stadtregierung gestellt, um Informationen über bisherige und geplante Maßnahmen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu erhalten.

Es sollte allen klar sein, dass dies in Zeiten eines bereits spürbaren Fachkräftemangels die Verantwortlichen in der Gemeinde- und Landespolitik zum Handeln bewegen sollte. Auch die Gewerkschaften hätten sich für bessere Kollektivverträge einsetzen können, die an die Inflation angepasst sind. Wenn nicht bald gehandelt wird, werden Abwanderung und Fachkräftemangel immer stärker zu spüren sein.

Stefan Unterberger, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen