Unnötige Hürden für Bürger

37 Euro Strafe für einen Befund, den man schon hat

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Die derzeitige Regelung der Sanitätseinheit zur Befundausgabe steht erneut in der Kritik, da sie alles andere als bürgerfreundlich ist. Ein aktueller Vorfall verdeutlicht die absurden Konsequenzen dieser veralteten Vorgehensweise.

Ein älterer Bürger, der von der Ticketpflicht befreit ist, ließ Anfang März im Krankenhaus Meran eine Blutuntersuchung durchführen. Aufgrund eines versehentlichen Versäumnisses wurde der Online-Befund nicht beantragt, und das Untersuchungsergebnis wurde dem Patienten in Papierform bei der Befundausgabe im Krankenhaus hinterlegt.

Der betroffene Bürger nutzte die Möglichkeit, seinen Befund über die Elektronische Gesundheitsakte (EGA) einzusehen und mit dem zuständigen Arzt zu besprechen. Dennoch erhielt er eine Mitteilung von der Sanitätseinheit: Falls er es versäumen sollte, den bereits in digitaler Form vorliegenden Befund innerhalb von 90 Tagen persönlich abzuholen, würde er mit einer Strafe von 37 Euro belangt werden.

Das Unverständnis ist groß, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Bürger rund 60 km von Meran entfernt wohnt. Die zentrale Frage, die sich stellt, ist: Wie rechtfertigt die Landesregierung diese Regelung? Warum muss ein Bürger, der bereits online auf den Befund zugegriffen und ihn mit seinem Arzt besprochen hat, eine Strecke von 120 km zurücklegen, um einen physischen Befund abzuholen, den er bereits in digitaler Form besitzt? Ist das nachhaltig?

Es stellt sich zudem die Frage, ob die derzeitige Regelung nicht längst überholt ist. Insbesondere für Bürger, die von der Ticketpflicht befreit sind und ihre Befunde kostenlos über die EGA einsehen können, sollten moderne und zeitgemäße Lösungen bereitstehen.

Angesichts der Tatsache, dass die Befunde oft auch für den behandelnden Arzt von Bedeutung sind und dieser sie theoretisch online einsehen könnte, unabhängig davon, ob der Patient einen Online-Befund beantragt hat oder nicht, fordern wir die Landesregierung auf, eine Überarbeitung dieser Regelung dringend in Betracht zu ziehen.

Die Bürger verdienen einen effizienten und nutzerfreundlichen Zugang zu ihren Befunden, der den heutigen digitalen Möglichkeiten gerecht wird. Es ist an der Zeit, dass die Sanitätseinheit und Landesregierung handeln und eine zeitgemäße Lösung einführen, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden.

Süd-Tiroler Freiheit

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