Neue Trasse vorgestellt

Großes Interesse der Bevölkerung an Reschenbahn

Neue Trasse vorgestellt

Großes Interesse der Bevölkerung an Reschenbahn

Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol führen in diesen Tagen gemeinsam eine grenzüberschreitende Volksbefragung zum Bau der Reschenbahn in den Dörfern am Reschen durch. Um die Bevölkerung bestmöglich über diese wichtige Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals zu informieren, wurde in Graun ein Informationsabend zur Reschenbahn abgehalten. Das Interesse der Bevölkerung war enorm. Im vollgefüllten Vereinshaus von Graun informierten sich Bürger, Gemeindevertreter und Touristiker aus Nord- und Süd-Tirol über die Reschenbahn und diskutierten bereits angeregt über mögliche Trassenführungen am Reschen. Vorgestellt wurde dabei auch erstmals eine alternative Trassenführung der Bahn von St. Valentin bis Mals, bei der die Malser Haide völlig unberührt bliebe.

  • Der Informationsabend begann zunächst mit einem historischen Rückblick über die Entstehung der Reschenbahn. Dabei wurde aufgezeigt, welche Bauwerke der Bahn bereits existieren. Von Landeck bis Tösens gibt es eine Vielzahl von Tunnels und Bahndämmen, die bereits gebaut wurden und wiederverwendet werden könnten. Streckenpläne und geologische Gutachten liegen ebenfalls bereits vor.
  • Aufgezeigt wurden auch die Vorteile der Reschenbahn gegenüber einer Tunnelvariante von Mals nach Schuls. Mit der Reschenbahn können der Vinschgau und das Obere Gericht an zwei Punkten direkt an die Schweiz angebunden werden. Einmal in Nauders oder Pfunds an die Rhätische Bahn und einmal in Landeck an die internationale Zugstrecke nach Zürich. Mit der Reschenbahn können Züge umstiegsfrei geführt werden, da es keine Änderung der Schienenspurweite braucht, bei der Rhätischen Bahn gibt es hingegen einen Wechsel auf Schmalspur. Die Verkehrsstromanalysen zeigen ebenfalls, dass der meiste Verkehr über den Reschen führt und es somit dort eine Verlagerung auf die Schiene braucht, zumal im Gebiet zwischen Mals und Landeck knapp 25.000 Menschen leben. Auch die großen Tourismusorte und Skigebiete entlang der Strecke könnten direkt an die Bahn angebunden werden. Ein Tunnel von Mals nach Schuls wäre fast 25km lang und würde Milliarden kosten (der BBT ist 55km lang und kostet 10,5 Milliarden). Die Kosten für eine solche Tunnelvariante wären kaum zu finanzieren stünden auch in keinem Verhältnis zum Nutzen, da „nur“ Mals und Schuls verbunden würden. Diese Tunnelvariante würde mehr kosten, als die gesamte Reschenbahn.
  • Bei der Diskussion über die Streckenführung am Reschen legte die Bevölkerung besonderes Augenmerk darauf, dass sparsam mit Grundstücken umgegangen wird. Der Reschen ist durch den Stausee bereits enorm geschädigt. Es wäre daher sinnvoll, den Uferrand des Stausees aufzuschütten, um auf dieser Erweiterung den Bahndamm zu errichten.

Alternative Streckenführung über die Malser Haide:
In den bisherigen Streckenplänen führt die Bahn von St. Valentin bis Mals in Kehrschleifen über die Malser Haide. Dagegen gibt es Bedenken der Grundeigentümer und von Naturschützern. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine neue Streckenführung ausgearbeitet, welche bereist in den Plänen von 1918 angedacht wurde. Anstatt die Bahn in Kehrschleifen über die Haide zu führen, würde die Bahntrasse auf der rechten Talseite am Berghang entlanggeführt und mit einer Schleife ins Münstertal nach Mals geführt. Dadurch könnte die Steigung überwunden werden, ohne die Malser Haide zu berühren, durch den Wegfall der Kehrschleifen würde sich die Strecke auch nicht verlängern. Diese schonende Bahntrasse würde auch Taufers im Münster an die Reschenbahn anschließen und zudem grandiose Ausblicke auf die Malser Haide bieten.

Die Landtagsabgeordneten Sven Knoll, Gudrun Kofler und Myriam Atz-Tammerle zeigten sich überwältigt vom großen Zuspruch der Bevölkerung. Durch das gemeinsame Projekt der Reschenbahn entwickelt sich am Reschen wieder ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger über die Unrechtsgrenze hinweg.

Noch bis zum 5. September können die Bürger online an der Volksbefragung zu Reschenbahn teilnehmen. Am kommenden Samstag, den 2. September findet zudem ein großer Abstimmungstag statt, bei dem in allen Dörfern am Reschen Wahlurnen aufgestellt werden. Die Bürger können dort ihre Abstimmungskarten in die Wahlurnen werfen.

  • GRAUN 9:00-10:30 Uhr, Parkplatz vor Kirchturm im Wasser.
  • RESCHEN 11:00-13:00 Uhr, vor dem Vereinshaus.
  • NAUDERS 15:00-17:00 Uhr, vor der Gemeinde.

L.-Abg. Sven Knoll, L.-Abg. Gudrun Kofler, L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle

Weitere Fotos:

FPÖ, Graun, Gudrun Kofler, Info-Abend, Myriam Atz Tammerle, Reschen, Reschenbahn, Sven Knoll
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