Als die Süd-Tiroler Freiheit vor einigen Monaten geheime Spenderunterlagen aus der SVP veröffentlicht hat, aus denen hervorgeht, dass es dubiose Spenden für Arno Kompatscher gegeben haben soll und dessen Werbeagentur „Zukunvt“ in den letzten Jahren öffentliche Aufträge im Wert von über einer Viertelmillion Euro (ohne Ausschreibung) erhalten hat, war die Aufregung groß. Kompatscher versuchte daraufhin sogar den Abgeordneten Sven Knoll mit einer Anzeige einzuschüchtern und mundtot zu machen. Nun hat der ehemalige Wahlkampfleiter der SVP, Thomas Widmann, in den Medien sein Schweigen gebrochen und die Vorwürfe vollinhaltlich bestätigt. Demnach soll Kompatscher 2018 einen Parallelwahlkampf mit der Agentur Zukunvt geführt haben und die Wahlkampfkostenobergrenze massiv überschritten haben. Es wäre dies nicht nur eine Gesetzeswidrigkeit an sich, sondern Kompatscher hätte dadurch auch eine Falscherklärung abgegeben. Kompatscher kann diesen Skandal nicht länger totschweigen, der Landtag und die Bevölkerung erwarten sich Antworten…
Aus den Unterlagen, die der Süd-Tiroler Freiheit aus der SVP zugespielt wurden, geht hervor, dass mit den Spendern ausdrücklich ein Verteilungsschlüssel vereinbart wurde. Landeshauptmann Kompatscher soll demnach für seinen Wahlkampf eine Viertelmillion (250.000) Euro erhalten haben – zur Erinnerung, die gesetzlich erlaubte Obergrenze liegt bei 30.000 Euro.
Der damalige Wahlkampfleiter der SVP bestätigt nun auch diesen Vorwurf und erklärt, dass die Spender äußern konnten, wen sie mit ihrer Spende im Wahlkampf unterstützen wollen. Zudem bestätigt er, dass die Agentur Zukunvt nie von der SVP für den Wahlkampf von Kompatscher beauftragt worden sei.
Diese Erkenntnisse stehen somit im völligen Widerspruch zu den Behauptungen von Kompatscher, der mehrfach betont hat, dass „im Landtagswahlkampf 2018 nie Spenden für mich gesammelt oder verwendet wurden“ und, dass alle Ausgaben für den Kompatscher-Wahlkampf Parteiwerbung gewesen seien.
Die SVP hat den Untersuchungsausschuss im Landtag abgewürgt, um Kompatscher vor unangenehmen Enthüllungen zu bewahren. Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen. Kompatscher sieht sich nun mit einem riesigen Spendenskandal, sowie mit dem Vorwurf der Überschreitung der Wahlkampfkostenobergrenze und dem Verdacht auf Falscherklärung konfrontiert.
L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit