Der tragische Flugzeugabsturz am Samstagnachmittag in Turin, bei dem ein fünfjähriges Mädchen ums Leben kam und drei weitere Familienmitglieder verletzt wurden, bestätigen leider die Gefährlichkeit der Flugakrobatik! Angesichts dieser Tragödie sollte aus Pietät gegenüber einem toten Kind und mehreren Verletzten die Militär-Kunstflugstaffel am Boden bleiben!
Die am 28. März 1923 unter dem Namen Regia Aeronautica vorgestellte königliche Luftwaffe wurde besonders von Mussolini sehr unterstützt. Nicht umsonst befinden sich im damaligen Hoheitszeichen gleich zwei faschistische Liktorenbündel. Nach dem Krieg wurde die Luftwaffe mit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 1946 in „Aeronautica Militare“ umbenannt. Aber die Frecce Tricolori und das demokratische Italien feiern nicht 1946, sondern die Gründung unter dem Faschismus 1923!
Angesichts des schweren Unglücks am Samstag sollte jeder Überflug von italienischen Städten und jene von Bozen (25. September) ohne wenn und aber von den Feiern zur Gründung der zuerst faschistischen und danach demokratischen italienischen Luftwaffe zum hundertjährigem Jubiläum gestrichen werden, so der SHB!
Wie gefährlich diese Flugakrobatik ist, zeigte sich bereits am 28. August 1988 im deutschen Ramstein, als nach einer Kollision in der Luft 3 Frecce-Flugzeuge abstürzten. Es gab 70 Tote- Darunter ein ungeborenes Kind!
Nun das neuerliche tragische Unglück am Samstagnachmittag in Turin. Ein von der Tageszeitung „La Repubblica“ veröffentlichtes Video zeigt, wie der Pilot des Flugzeugs, eine Aermacchi MB-339, mit dem Fallschirm, aus dem wenige Meter über dem Boden fliegenden Flugzeug springt.
Die Maschine zerschellte auf einem Feld neben der Landebahn und fing sofort Feuer. Das Auto einer Familie, das auf einer Landstraße entlang des Flughafens unterwegs war, wurde von den herumfliegenden Trümmern des Flugzeuges schwer getroffen.
Ein fünfjähriges Mädchen kam sofort ums Leben, ihr zwölfjähriger Bruder erlitt lebensgefährliche Verbrennungen. Mutter und Vater erlitten ebenso Verletzungen. Alle wurden in Turiner Krankenhäuser eingeliefert. Auch der Pilot wurde ins Spital gebracht.
Der Südtiroler Heimatbund spricht den Eltern des toten Mädchens sein Beileid aus und wünscht allen Verunglückten einschließlich des Piloten viel Kraft und gute Besserung!
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes