Myriam Atz Tammerle

„Das Erbe der Katakombenlehrer nicht aufs Spiel setzen!“

Myriam Atz Tammerle

„Das Erbe der Katakombenlehrer nicht aufs Spiel setzen!“

Hermine Orian (104) gehört zu den mutigen Frauen, denen Süd-Tirol den Erhalt der deutschen Sprache und der Tiroler Kultur bis in die heutige Zeit verdankt. Sie war eine der bewundernswerten Katakombenlehrerinnen, die – trotz strengsten Verbots – während der Faschistenzeit der deutschsprachigen Bevölkerung Deutschunterricht gegeben hat.

Die Gefahr, von Faschisten entdeckt und eingesperrt oder verbannt zu werden, war groß. Davon ließen sich Hermine und ihre Kolleginnen nicht abschrecken. Eine Katakombenlehrerin, die aufgrund der faschistischen Verfolgung ihr Leben verlor, war Angela Nikoletti. Nikoletti war nach ihrer Haftstrafe wegen des verbotenen Deutschunterrichts schwer krank nach Hause zurückgekehrt und mit 25 Jahren verstorben.

„Wir sahen es als Selbstverständlichkeit und unsere Pflicht an, tätig zu werden“, sagte Hermine Orian, die letzte noch lebende Katakombenlehrerin, vor einiger Zeit Myriam Atz Tammerle gegenüber.

Vor genau 100 Jahren, im Oktober 1923, erließen die Faschisten mit der sogenannten „Lex Gentile“ jene Bestimmungen, mit denen die deutsche Schule in Süd-Tirol ausgerottet werden sollte. Die Faschisten wussten genau: stirbt die deutsche Schule, stirbt irgendwann auch die Volksgruppe!

Gerade deshalb gelte es wachsam zu sein: „Dass wir Süd-Tiroler heute das Recht auf muttersprachlichen Unterricht haben, ist ein schwer errungenes Recht, das wir mutigen Katakombenlehrern und -lehrerinnen wie Hermine Orian verdanken und nicht durch leichtsinnige Sprachexperimente in den Schulen aufs Spiel setzen dürfen“, betont Landtagsabgeordnete Atz Tammerle.

Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.

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