Glatte Reifen, rote Warnleuchten oder das schrillende Bremsen-Warnsignal – dies sind derzeit nur einige der unangenehmen Begleiterscheinungen für Fahrgäste in einem öffentlichen Bus; vorausgesetzt, dass überhaupt ein Bus fährt. Die technischen Probleme im öffentlichen Busverkehr werden immer mehr und damit zunehmend zu einer Gefahr, sagt die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.
In den letzten Tagen haben sich zahlreiche Eltern und Pendler an Atz Tammerle gewandt, um über die Missstände im öffentlichen Busverkehr zu berichten.
Erst letzten Donnerstag beobachteten Passagiere auf der Linie 131 (Überetsch), wie am Armaturenbrett eines vollbesetzten Busses mehrere Warnleuchten rot aufleuchteten und wiederholt ein Warnsignal ertönte. Ein sachkundiger Fahrgast wies den Busfahrer darauf hin, dass die Warnungen auf Probleme mit den Bremsen und dem Luftdruck hindeuten könnten, doch der Fahrer reagierte darauf mit Gleichgültigkeit und fuhr einfach weiter. Die Passagiere fragen sich nun zu Recht: Muss erst ein tragischer Unfall passieren, bevor sich etwas ändert?
Bei dem beschriebenen Vorfall handelt es sich um keinen Einzelfall, sagt Myriam Atz Tammerle. So kommen neuerdings uralte, ausrangierte Busse wieder zum Einsatz. Ihre Elektronik bereitet Probleme: Türen lassen sich nicht mehr öffnen und sogar Rauch steigt aus dem Motorraum auf. Passagiere werden angeblich zu Unrecht bestraft, weil die Entwertungsgeräte defekt sind oder fehlerhaft entwerten. Auch kommt es geradezu regelmäßig zu Ausfällen von Busfahrten. So etwa im Raum Jenesien, wo der Bus für Schüler und Berufspendler morgens nicht mehr zuverlässig erscheint. Nach dem abendlichen Fußballtraining warten die Kinder oft vergeblich an der Bushaltestelle, weil der letzte Bus einfach ausbleibt. Trotz wiederholter Beschwerden der Betroffenen in den letzten Wochen ist die Situation nicht besser geworden. Sogar die Gemeindeverwaltung hat bereits mehrmals interveniert, sowohl beim Amt für Personentransport als auch direkt im Ressort des Landesrates Daniel Alfreider – jedoch auch hier bisher ohne Erfolg! Die pünktliche Ankunft zur Schule oder zur Arbeit ist mittlerweile eine Glückssache, ärgern sich die betroffenen Fahrgäste.
Hinzu kommen gefährliche Überholmanöver, bei denen der eine Bus einen anderen überholt.
Atz Tammerle zeigt sich sehr besorgt: „Die Zustände beim öffentlichen Personentransport sind für die Fahrgäste untragbar und mittlerweile sogar lebensbedrohlich!“ Und weiter: „Man darf sich über die sinkenden Fahrgastzahlen nicht wundern, denn wer riskiert angesichts derartiger Gefahren schon gerne sein Leben?“
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle
Süd-Tiroler Freiheit