Heute vor 103 Jahren, am 10. Oktober 1920, wurde die Zerreißung Tirols offiziell vollzogen. Ein Teil wurde von Italien annektiert, ohne dass die Bevölkerung gefragt worden war. Anders als im südlichen Kärnten, wo am selben Tag die Bevölkerung abstimmen durfte. Anlässlich dieser beiden Gedenktage erneuert die Süd-Tiroler Freiheit ihre Forderung nach der Selbstbestimmung für Süd-Tirol.

Sven Knoll, der Landeshauptmannkandidat der Süd-Tiroler Freiheit, erinnert daran, dass den Süd-Tirolern bis heute ihr Recht auf die Selbstbestimmung verwehrt bleibt. Er schreibt:

Bei diesem Recht handelt es sich um ein Völkerrecht, das nicht verjährt, auch nicht nach über 100 Jahren. Warum durfte nach dem Ersten Weltkrieg die Bevölkerung im südlichen Teil Kärntens, das vom damaligen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen besetzt war, abstimmen und die Bevölkerung im südlichen Teil Tirols nicht? Die deutsche und slowenische Volksgruppe im südlichen Kärnten hat sich damals für den Verbleib bei Österreich entschieden, die deutsche und ladinische Volksgruppe im südlichen Tirol hätte dies sicher auch getan, doch sie wurde einfach nicht gefragt! Die Autonomie, über die Süd-Tirol verfügt, ist kein Ersatz für die Selbstbestimmung, denn Autonomie bedeutet Verbleib bei Italien und Bevormundung durch Italien. Erst die Selbstbestimmung gibt uns Süd-Tirolern die Möglichkeit, von diesem fremden und faschistoiden Staat, zu dem wir nie gehören wollten, loszukommen. Die Süd-Tiroler Freiheit ist und bleibt die erste Adresse, wenn es um die Selbstbestimmung geht. Und ich als Landeshauptmann wäre der Erste, der unser Recht auf Selbstbestimmung ohne Wenn und Aber klar von Rom einfordern würde! Das Selbstbestimmungsrecht ist nämlich nicht umsonst in Artikel 1 der UN-Menschenrechtpakte verankert und bildet die Grundlage für die friedliche Lösung in Gebietskonflikten.

L.-Abg. Sven Knoll
Landeshauptmannkandidat der Süd-Tiroler Freiheit