Die SVP erwägt eine Klage gegen die Süd-Tiroler Freiheit, weil diese den 100.000-Euro-Skandal aufgedeckt hat, bei dem sich der SVP Abgeordnete Tauber ― trotz Abgeordnetengehalt ― ein Corona-Hilfsgeld von 100.000 Euro hat auszahlen lassen. Die Begründung des SVP-Abgeordneten, dass sein Gehalt als Abgeordneter nichts mit den „Hilfsgeld“ für seinen Betrieb zu tun habe, ist an Schamlosigkeit nicht mehr zu überbieten und macht die ganze Sache nur noch schlimmer. Viele Betriebe haben gar nichts bekommen und mussten Konkurs anmelden, während der SVP-Abgeordnete die ganze Zeit über sein volles Gehalt bezogen hat. So etwas tut man einfach nicht! Der SVP ist offenkundig jedes Anstandsgefühl abhandengekommen. Die Süd-Tiroler Freiheit sieht der Klage der SVP gelassen entgegen, denn das Aufdecken von SVP-Skandalen ist keine Straftat, sondern eine politische Notwendigkeit.
Die SVP und das Team K hatten bereits beim 600-Euro-Skandal keine Skrupel in den Topf der Steuerzahler zu greifen und standen dafür massiv in der Kritik, da sie sich für ihre Betriebe einen Corona-Bonus auszahlen ließen, obwohl sie ein reguläres Gehalt als Abgeordnete bezogen haben. Dass Tauber daraus nichts gelernt hat und ein Jahr später erneut um ein Corona-Hilfsgeld von 100.000 Euro angesucht hat, spricht Bände.
Politik ist kein Selbstbedienungsladen! Als Abgeordneter hat man eine Vorbildfunktion und muss sich die Frage stellen, ob es moralisch vertretbar ist, sich 100.000 Euro Hilfsgeld auszahlen zu lassen, obwohl man über ein volles Gehalt als Abgeordneter verfügt, während andere Bürger nichts bekommen und deren Betriebe deswegen zusperren mussten.
Die Bevölkerung in Süd-Tirol schüttelt über diese Machenschaften in der SVP nur mehr den Kopf. Die SVP erschüttert damit ein weiteres Mal das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik und schadet damit der Demokratie in unserem Land.
Nach Bekanntwerden des 100.000-Euro-Skandals hätte man sich Reue, Einsicht und eine Entschuldigung erwartet, aber keine trotzige Klagedrohung. Die Süd-Tiroler Freiheit wird sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen. Wenn uns die SVP bekämpft, weil wir ihre Skandale aufdecken und für die Rechte der Bürger kämpfen, dann machen wir alles richtig.