Fehlgeleitete Politik

Hausärzte dürfen nicht länger Ärzte zweiter Klassen sein!

Fehlgeleitete Politik

Hausärzte dürfen nicht länger Ärzte zweiter Klassen sein!

Hausärzte verkommen immer mehr zu Ärzten zweiter Klasse. Dies stellt Dr. Birgit Seeber Reichegger, Ärztin und Landtagskandidatin der Süd-Tiroler Freiheit, mit Bedauern fest. Grund dafür sei die fehlgeleitete Politik der letzten Jahre.

„Diese hat dazu geführt, dass der Beruf des Hausarztes immer unattraktiver geworden ist. Wenn man die meiste Zeit mit bürokratischem Aufwand wie dem Schreiben von Zetteln beschäftigt ist und zudem noch viele Kosten in der Praxis selbst tragen muss, darf man sich nicht wundern, wenn viele junge Ärzte aus Süd-Tirol dazu neigen, nach Österreich oder Deutschland zu gehen, anstatt in Süd-Tirol zu bleiben.“

Dr. Seeber Reichegger bedauert, dass allzu gerne übersehen wird, dass Hausärzte durchaus einen entscheidenden Beitrag zur Entlastung der Krankenhäuser leisten könnten. Viele gesundheitliche Probleme könnten von Hausärzten effektiv behandelt werden. Doch leider werden Patienten oft ohne umfassende Untersuchung von Hausärzten direkt an Fachärzte überwiesen oder sie bekommen übereilt Rezepte ausgestellt.

Ein weitere Problem bestehe darin, dass Hausärzte ihre gesamte Praxisausstattung selbst finanzieren müssten und dass seitens der Gemeinden oft keine Bereitschaft zum Entgegenkommen bei den Nebenspesen bestehe. Wünschenswert, so Dr. Seeber Reichegger, wären zudem eine Sekretariatshilfe sowie das Angebot von apparativen Leistungen (z.B. EKG, Ultraschall), denn für eine Assistentin seien diese auf Grund der bescheidenen italienischen Entlohnung und der geringfügigen Beiträge nicht leistbar. Weiters sagt sie: „Die Sanitätsverwaltung, die die Stellen nach wenig nachvollziehbaren Rangordnungskriterien vergibt, funktioniert, anders als früher, lediglich als Kontrollorgan über den Arzt und nicht mehr als dessen Rückgrat. Die brennenden Themen der Grundversorgung werden nicht mehr vom sanitären Leiter, sondern von Wirtschaftsexperten der Direktion gelöst.“

Abschließend schreibt Dr. Seeber Reichegger: „Die praxisferne Gesundheitspolitik sowie die administrative Unterdrückung der Mediziner durch die Digitalisierung muss endlich aufhören! Das Gesundheitswesen muss diese Fehldynamik endlich einsehen und das Übel an der Wurzel packen, ansonsten riskieren wir, noch mehr einheimische Ärzte aus Süd-Tirol zu verlieren, zum Leidwesen der Patienten!“.

Dr. Birgit Seeber Reichegger, Ärztin und Landtagskandidatin der Süd-Tiroler Freiheit

Dr. Birgit Seeber Reichegger, Gesundheitspolitik, Hausärzte, Sanitätsbetrieb
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