Seit wenigen Tagen macht ein Video in den sozialen Medien die Runde: Zwei junge Italienerinnen aus der Gegend von Brixen werden gefragt, was sie in Südtirol ändern würden. Deren Antwort (paraphrasiert): Südtirol sei zu deutsch und müsse italienischer werden.
Solche Aussagen stimmen sehr nachdenklich. Es stellen sich folgende Fragen:
- Ist den Damen im Video bewusst, dass die Südtiroler eine österreichische Minderheit sind und dass hierzulande seit jeher Deutsch und Ladinisch gesprochen wird
- Ist den Damen bewusst, dass vor einigen Jahrzehnten offensiv versucht wurde, die deutsche Sprache in Südtirol auszulöschen?
- Ist den Damen bewusst, dass vor einigen Jahrzehnten vonseiten des italienischen Staates alles unternommen wurde, zahlreiche Italiener ins Land zu holen, um die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung zu unterwandern?
Dieses Video zeigt einmal mehr, welches Gedankengut, welche Ideen, welche Wünsche (wie man es auch nennen mag) noch immer in so manchen Köpfen schlummern. Und gerade in solch einem latenten Gedankengut liegt die Gefahr: Einige Mitmenschen sind der gutgläubigen Überzeugung, dass sich die Maßnahmen und Pläne, wie sie während der Zeit des Faschismus und auch noch danach zulasten der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung Südtirols versucht wurden umzusetzen, nicht wiederholen werden bzw. können; ja sogar, dass ein solches Gedankengut nicht mehr existiere. Dem ist aber augenscheinlich nicht so.
Die Gefahr schlummert und lauert. Sie ist noch da; und sie kann früher als uns lieb ist, manifest werden. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, an unserer deutschen und ladinischen Sprache sowie an unserer Kultur festzuhalten. Sie müssen geachtet, gelebt und bis zuletzt verteidigt werden. Daher der Appell: Bleiben wir wachsam, bleiben wir wehrhaft und bleiben wir stolz auf unsere deutsche und ladinische Sprache.
Mag. iur. Melanie Mair,
Landesjugendsprecherin der Süd-Tiroler Freiheit