Immer mehr Menschen kommen mit ihrem Gehalt oder ihrer Rente nicht mehr über die Runden. Die Inflation und die Lebenshaltungskosten steigen stetig an, während die Kollektivverträge und Grundlöhne seit Jahren gleich bleiben. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind. Nicht umsonst hat die Caritas das Jahr 2022 als „Rekord-Jahr“ in Bezug auf die Anzahl der Hilfsanfragen bezeichnet. Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, fordert, dass Arbeitgebern die Möglichkeit eingeräumt wird, ihren Mitarbeitern Lohnzulagen anzubieten, die auch für die Rente zählen.
Laut veröffentlichten Daten zahlen derzeit etwa 316.000 Männer und Frauen in Süd-Tirol in einen Zusatzrentenfonds ein. Es fällt auf, dass die von Frauen eingezahlten Beiträge im Vergleich zu denen der Männer deutlich niedriger sind. Es stellt sich die Frage, wie viele Menschen es sich in Zukunft überhaupt noch leisten können, in einen Zusatzrentenfonds einzuzahlen, da vielen aufgrund unzureichender Löhne das nötige Geld fehlt.
„Viele Männer und Frauen, die jahrzehntelang hart gearbeitet haben und zum Aufbau unseres Landes und des heutigen Wohlstands beigetragen haben, müssen jetzt mit einer Hungerrente zurechtkommen“, kritisiert Myriam Atz Tammerle.
Viele Studien zeigen die Unterbezahlung und Altersarmut insbesondere bei Frauen auf. Auch die Notlage der Männer darf nicht unterschätzt werden. Sowohl Arbeitnehmer als auch Selbstständige sind gleichermaßen von unzureichenden Renten betroffen.
Es besteht dringender Handlungsbedarf! Es muss sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern ermöglicht werden, mehr Geld für ihre Lebenshaltungskosten und die Rente zur Verfügung zu haben.
Atz Tammerle fordert: „Unabhängig davon, wie lange der rückständige Staat Italien für die Anpassung der Kollektivverträge an die aktuellen Bedürfnisse benötigt: die Landesregierung sollte es den Süd-Tiroler Arbeitgebern ermöglichen, ihren Mitarbeitern Lohnzulagen anbieten zu können. Diese sollten einerseits für die Arbeitgeber durch steuerliche Begünstigungen interessant sein, andererseits den Mitarbeitern für die Rente zählen.“
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle, Süd-Tiroler Freiheit