Auch fast 63 Jahre nach der Feuernacht dürfen Siegfried Steger, Josef Forer und Erhard Hartung immer noch nicht nach Süd-Tirol einreisen! Und Hilfe in dieser Sache können sie sich vom neuen Landtag auch nicht erwarten. Die Landesregierung hat einen entsprechenden Antrag der Süd-Tiroler Freiheit versenkt. Es reichte noch nicht einmal für eine Solidaritätsbekundung. „Eine Schande und ein neuer Tiefpunkt“, betont die Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle.
„Den Freiheitskämpfern konnte kein einziger Mord, nicht nur bezüglich des Vorfalls auf der Porzescharte, sondern auch bezüglich der Vorfälle auf dem Pfitscher-Joch-Haus, der Steinalm und im Mordfall Tiralongo nachgewiesen werden“, erklärte Atz Tammerle im Landtag. Diese Vorfälle haben andere Hintergründe, was mittlerweile auch wissenschaftlich erwiesen ist.
Deshalb, um einen Schlussstrich zu ziehen und um ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen, hätte sich der Landtag für eine umgehende Amnestie der Freiheitskämpfer aussprechen sollen. Die Süd-Tiroler Freiheit hat ihren Antrag sogar ausgesetzt und umformuliert, um die SVP mit ins Boot zu holen. Mehrere Abgeordnete der Opposition haben den Antrag mitunterzeichnet. „Uns geht es um die Sache, nicht um Formulierungen“, betonte Atz Tammerle.
Trotzdem konnten sich Kompatscher, Ulli Maier und Co. nicht für ein Zeichen der Menschlichkeit durchringen und „glänzten“ mit inhaltsleerem Blabla. Kompatscher meinte, man werde das Thema über direkte Gespräche weiterverfolgen.
Atz Tammerle nimmt Kompatscher beim Wort: „Nächste Woche hat er bereits Gelegenheit, mit Ministerpräsidentin Meloni das Thema anzusprechen. Wir wissen jedenfalls, was unser Land den Freiheitskämpfern alles zu verdanken hat. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, damit sie in ihre Heimat – für die sie alles gegeben haben – zurückkehren dürfen!“
Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.