„Wenn man von Ungleichberechtigung bei der Bezahlung von Mann und Frau spricht, gilt es genauer hinzuschauen„, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle. „Es ist nämlich vielfach so, dass bestimmte Berufsgruppen wie Pflegeberufe, Verkäufer oder Friseure an und für sich schon um einiges weniger verdienen als Mitarbeiter in anderen Sparten. Das hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von den Kollektivverträgen. In diesen Berufen mit niedrigerem Lohnniveau arbeiten vor allem Frauen. Das führt in der Wahrnehmung dann zu wesentlichen Unterschieden in der Bezahlung zwischen Mann und Frau beim selben Arbeitsumfang, nicht aber innerhalb derselben Tätigkeit.“
Es stellt sich daher die Frage, in welchen Bereichen es tatsächlich Unterschiede in der Bezahlung bei gleichen Voraussetzungen, Qualifikationen und Tätigkeiten gibt. Dort gilt es dann anzusetzen.
Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit zeigt konkret und aktiv Lösungsstrategien auf, wie Frauen ihre wirtschaftliche und berufliche Stellung verbessern können.
Frauensprecherin Karin Meister fasst zusammen:
„Wir Frauen dürfen uns von den Männern einiges abschauen, beispielsweise selbstbewusstes Auftreten, die Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertes. Außerdem gilt es im eigenen Familiengefüge eine ausgeglichene und partnerschaftliche Aufteilung der Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung anzustreben.
Frauen sollten sich darüber hinaus über ihre Rechte und Ansprüche informieren, besonders in Bezug auf die Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen und die eigene Altersvorsorge. Außerdem können sich Frauen im Berufsleben selbst aktiv stärken. Etwa durch persönliche Weiterbildung im Bereich der Verhandlungsführung, wichtig bei Lohnverhandlungen, durch das bewusste Schaffen und Nutzen von Aufstiegschancen, oder durch das Aufzeigen und Melden von Ungerechtigkeiten.“
Um weiter an ausgewogenen beruflichen Entwicklungs- und Karrierechancen für Frauen und Männer zu arbeiten, liegt es an der Politik, die äußeren Rahmenbedingungen zu schaffen. Doch können und sollen vor allem auch die Frauen selbst aktiv für eine gerechte Behandlung eintreten.
Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit bietet diesbezüglich einige Weiterbildungsangebote. Informationen dazu finden Interessierte laufend online.
Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit