Braucht Süd-Tirol einen eigenen Verdienstorden? Der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer von der Süd-Tiroler Freiheit hält diesen für überflüssig und will ihn abschaffen lassen. Zimmerhofer brachte deshalb in der Ersten Gesetzgebungskommission des Landtags einen diesbezüglichen Gesetzentwurf ein. Doch dessen Behandlung kam nicht über die Generaldebatte hinaus – aufgrund der ablehnenden Haltung der Regierungsparteien.
Am 5. September, den Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Vertrages, wird auf Schloss Tirol in unregelmäßiger Folge der „Große Verdienstorden des Landes Südtirol“ vergeben. Bernhard Zimmerhofer hält diesen Orden für völlig überflüssig. Der Grund: Es gibt bereits den Tiroler Verdienstorden (für Gesamt-Tirol), und dieser wird, ebenso wie der Süd-Tiroler Verdienstorden, unabhängig von der Sprachgruppenzugehörigkeit vergeben.
Das Gesetz für einen eigenen Süd-Tiroler Verdienstorden wurde ursprünglich auf Betreiben von Alt-Landeshauptmann Durnwalder eingeführt, um auch jene Italiener mit einer Auszeichnung zu würdigen, die nicht in Süd-Tirol ansässig sind. Zimmerhofer hat beim Amt in Innsbruck, das für den Tiroler Verdienstorden zuständig ist, nachgefragt. Dort hieß es, dass es allein an Süd-Tirol liege, Kandidaten für die Vergabe des Tiroler Verdienstordens vorzuschlagen.
„Somit ist ein eigener Süd-Tiroler Verdienstorden ein reiner Parteiorden der SVP und untergräbt gleichzeitig die Tiroler Zusammengehörigkeit, indem das Trennende gefördert wird!“, ärgert sich Zimmerhofer. Außerdem werde die Vergabe des Süd-Tiroler Vierdienstordens ad absurdum geführt, wenn sich, so Zimmerhofer, unter den Trägern auch solche befinden, die z.B. mit dem Mailänder Abkommen gebrochen hätten oder im Staatsfernsehen Rai die Sonderautonomie angegriffen hätten.
Von Anfang an, so der Landtagsabgeordnete, habe dieser Orden nur Eifersüchteleien und Streit hervorgerufen. Zudem bestünden berechtigte Zweifel an der Zusammensetzung des Gremiums, das die Vorschläge für die zu Ehrenden einbringt, zumal die Vergabekriterien weder ausgegoren noch transparent seien.
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer
Süd-Tiroler Freiheit