In der italienischen Berufsschule „L. Einaudi“ in Bozen gibt es für die Lehrlinge keinen Deutschunterricht. Dies wurde kürzlich durch eine schriftliche Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit an den zuständigen Landesrat Galateo bestätigt.
„…im Bereich der Lehrlingsausbildung wurde festgestellt, dass der Deutschunterricht aufgrund früherer Vereinbarungen mit den Berufsverbänden zugunsten anderer berufsbildender Tätigkeiten vernachlässigt wurde. Diese Vereinbarungen sind zu überprüfen, um das Bildungsangebot an die Landesbedingungen anzupassen,“ erklärte Galateo.
Man stelle sich vor, welch ein Aufschrei von Bozen bis Rom und zurück durch das Land gehen würde, wenn in den deutschen Berufsschulen einfach stillschweigend der Italienischunterricht zugunsten anderer berufsbildender Tätigkeiten vernachlässigt würde.
Eine entsprechende Anfrage bei der zuständigen Landesdirektion für deutschsprachige Berufsbildung ergab hingegen, „dass derzeit alle Lehrstellen in den beiden Sprachen Italienisch und Englisch an den Berufsschulen besetzt sind und der Unterricht regulär stattfindet,“ so von amtlicher Stelle schriftlich mitgeteilt.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll kommentierte: „Es ist inakzeptabel, dass in Süd-Tirol beim Erlernen der Zweitsprache mit zweierlei Maß gemessen wird. Wir werden uns weiterhin für die Gleichberechtigung der deutschen Sprache und das Recht auf Gebrauch der Muttersprache einsetzen.“
Die Süd-Tiroler Freiheit sieht sich durch zahlreiche Beschwerden über die Verletzung des Gebrauchs der deutschen Muttersprache bestätigt. Verärgerte und besorgte Bürger melden sich fast täglich mit entsprechenden Klagen.
Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit