Einige Vertreter der Süd-Tiroler Wirtschaft fordern in einem offenen Brief an die Politik, dass die öffentliche Hand billige Wohnungen zur Verfügung stellen soll, damit Süd-Tirol für ausländische Arbeitskräfte attraktiv wird. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, weist diese Forderung entschieden zurück und betont, dass es nicht die Aufgabe der Politik ist, mit Steuergeld billigen Wohnraum für Ausländer zur Verfügung zu stellen. Die Landespolitik muss viel mehr dafür sorgen, dass sich die einheimische Bevölkerung in Süd-Tirol das Wohnen und Leben wieder leisten kann.
Als konkretes Beispiel nennt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll das Vorhaben einer italienischen Lebensmittelkette, die in Bozen in einem Einkaufszentrum eine neue Filiale eröffnen möchte und dafür über 120 Mitarbeiter benötigt. Da diese aufgrund der Vollbeschäftigung in Süd-Tirol nicht zu finden sind, sollen nun ausländische Arbeitskräfte angeworben werden. Für diese Arbeitskräfte sind die Unternehmen selbst verantwortlich, das heißt, die Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern aus dem Ausland entweder Löhne zahlen, mit denen sich die Arbeiter eine Wohnung in Süd-Tirol leisten können, oder sie müssen selbst für Unterbringungsmöglichkeiten sorgen. Gewinne zu privatisieren und Folgekosten dem Steuerzahler anzurechnen ist jedenfalls der falsche Weg.
Wenn dieser Forderung einiger Wirtschaftsvertreter vonseiten der Politik nachgegeben würde, hätte dies eine Benachteiligung der einheimischen Bevölkerung zur Folge, da aufgrund der geringeren Löhne und finanziellen Schlechterstellung der ausländischen Arbeitskräfte die Sozialwohnungen nur mehr an Ausländern vergeben würden.
Leistbares Wohnen muss für die einheimische Bevölkerung bzw. für Berufsgruppen im öffentlichen Interesse (z.B. Gesundheits- und Pflegebereich) garantiert werden. Darauf gilt es sich zu konzentrieren.
Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit