Noch leichter zur Staatsbürgerschaft? Das fordert die italienische Regierungspartei Forza Italia! Minderjährige Ausländer sollen die Staatsbürgerschaft bekommen, wenn sie eine oder mehrere Schulstufen abgeschlossen haben. Die Auswirkungen wären enorm. Da dies auch Süd-Tirol betrifft, sagt die Süd-Tiroler Freiheit klar nein dazu!
Falls das sogenannte „Ius Scholae“ durchgeht, wären die Auswirkungen abenteuerlich: Die Zahl der potenziellen Begünstigten beläuft sich laut Medienberichten auf 560.000 in den ersten vier Jahren. Das ist mehr als die Einwohnerzahl Süd-Tirols! 60 Prozent der ausländischen Schüler im Staat hätten unmittelbar Anrecht auf die italienische Staatsbürgerschaft.
„Schnellere Einbürgerungen schaffen zusätzliche Anreize nach Italien überzusetzen“, ist die Süd-Tiroler Freiheit überzeugt. „Zudem reichen formale Kriterien wie ein Schulbesuch nicht aus, um eine gute Integration zu gewährleisten. Der Schulbesuch ist zwar essenziell für eine erfolgreiche Integration, aber noch lange kein hinreichendes Kriterium dafür. Es braucht strenge Kriterien und Integrationsnachweise wie in der Schweiz und nicht zusätzliche Schlupflöcher“, unterstreicht die Bewegung.
Die meisten europäischen Staaten, bislang auch Italien, erkennen Kinder von Migranten nicht sofort als Staatsbürger an. Kinder von Ausländern können bisher erst die italienische Staatsbürgerschaft erlangen, wenn sie volljährig sind und ununterbrochen und legal im Staat lebten.
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.