Rettet die deutsche Schule!

Süd-Tiroler Freiheit zeigt auf, wie es geht.

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Rettet die deutsche Schule!

Süd-Tiroler Freiheit zeigt auf, wie es geht.

Man kann gar nicht oft genug daran erinnern: Der muttersprachliche Unterricht ist eine der wichtigsten Säulen der Süd-Tirol-Autonomie. Die Süd-Tiroler deutscher Muttersprache haben – ohne Wenn und Aber – das Recht auf deutsche Kindergärten und Schulen. Doch immer mehr wird dieses Recht vor allem in den Städten missachtet, weil die deutschen Schulen von Schülern nicht deutscher Muttersprache regelrecht überflutet werden. Die deutschen Schüler stehen mit dem Rücken zur Wand.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat heute auf einer Pressekonferenz die drei dringlichsten Probleme aufgezeigt und konkrete Lösungen vorgeschlagen.

Problem Nr. 1: Mittel ungerecht verteilt.

Die Süd-Tiroler Freiheit weist seit Jahren auf eine eklatante Ungleichbehandlung bei der Verteilung der finanziellen Mittel hin. Bereits eine Studie des Landesbeamten Georg Tschager aus dem fernen Jahr 2009 ergab, dass pro Schüler einer italienischen Schule 711 Euro ausgegeben wurden, während es pro Schüler einer deutschen Schule nur 430 Euro waren. Bei gleichem Bildungsauftrag wurde die italienische Schule in Süd-Tirol also mit fast doppelt so viel Geld ausgestattet wie die deutsche Schule. Dass diese Ungleichbehandlung bis heute besteht, zeigen die Antworten und Reaktionen der Landesregierung auf diesbezügliche Landtagsanfragen.

>> Lösung: Gerechte Verteilung der Mittel!

Es braucht mancherorts mehr deutsche Schulklassen bzw. Schulen und mehr deutsche Lehrkräfte! Und dies nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren!

Problem Nr. 2: Schüler sprechen kein Deutsch.

In viele deutsche Schulen werden oft Kinder eingeschrieben, die kein Wort Deutsch sprechen. Sie stammen aus italienischen oder ausländischen Familien. Die Zahlen sind eindeutig: 55 Prozent der Bozner Kinder sind für das beginnende Schuljahr in der ersten Grundschulklasse einer deutschen Schule eingeschrieben. Die deutschsprachige Bevölkerung macht in Bozen aber nur mehr knapp 25 Prozent aus!

>> Lösung: Wiedereinsetzung der paritätischen Kommission und Einrichtung einer Vorschule oder von Begleitkursen.

Die paritätische Kommission ist dafür zuständig zu entscheiden, ob Kinder auf Grund ihrer Sprachkenntnisse besser dem deutschen oder italienischen Unterricht folgen könnten. Sollte keine der beiden Sprachkenntnisse ausreichen, müssten diese Kinder dringend in eine Vorschule oder einen Begleitkurs geschickt werden, in der ausschließlich die Sprachbeherrschung erlernt wird. Auch in Österreich werden seit September 2018 Schüler, die dem Unterricht sprachlich nicht folgen können, in Förderklassen oder Förderkursen begleitet. Die Sprachkenntnisse werden mit dem Test „MIKA-D“ (Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch) erhoben. Zudem hat allein der Europäische Sozialfond 6,5 Millionen Euro für die Unterstützung von Sprachkursen für Migranten vorgesehen. Damit kann zusätzlich die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Eltern von ausländischen Kindern ebenfalls Deutsch lernen.

Problem Nr. 3: Schüler sind entweder unterfordert oder überfordert.

Dieses Problem ergibt sich aus dem vorgenannten. Schüler deutscher Muttersprache erleiden in Klassen, in denen sie in der Unterzahl sind, mehrere Nachteile. Sie sind in Fächern, die auf Deutsch unterrichtet werden, unterfordert, da das Sprachniveau für diejenigen angepasst wird, die nicht ausreichend über Deutschkenntnisse verfügen. Im Italienischunterricht sind sie hingegen überfordert, weil Lehrer in diesem Fach das verlangen, was der Mehrheit zumutbar ist. Diese Mehrheit versteht in der Regel besser Italienisch als Deutsch. Zudem bleibt Unterrichtsstoff auf der Strecke. Wenn ein großer Teil der Kinder die Unterrichtssprache nicht versteht, leidet zwangsläufig der Unterricht, und zwar für alle.

>> Lösung: Es braucht eine Obergrenze und weitere Schulklassen.

Der muttersprachliche Unterricht darf durch den übermäßigen Anteil von anderssprachigen Schülern nicht länger beeinträchtigt werden. Es braucht eine Obergrenze: Nicht mehr als ein Viertel der Kinder, deren Muttersprache nicht die Unterrichtssprache ist, sollen eine Klasse besuchen. Damit dies erreicht werden kann, sind Umverteilungen erforderlich. Heißt: Sind in einer Klasse zu viele Kinder, die die Unterrichtssprache nicht muttersprachlich beherrschen, sind sie auf andere Schulen zu verteilen. Sind auch diese bereits ausgelastet, müssen neue Schulklassen eingerichtet bzw. neue Schulen gebaut werden.

Die politischen Maßnahmen für das Funktionieren und letztendlich das Überleben der deutschen Schule müssen, kurzum, lauten: Mehr Geld, klare Regeln für die Zulassung von Schülern nicht deutscher Muttersprache, Obergrenze für Schüler nicht deutscher Muttersprache und weitere Schulklassen bzw. Schulen.

Vieles ist rechtlich bereits jetzt möglich! Die Durchführungsbestimmung 301/1988 regelt beispielsweise, dass die Einschreibung von Schülern aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse zwischen dem 20. und 25. Tag nach Beginn des Schuljahres abgelehnt werden kann. Die dafür vorgesehenen Kommissionen wurden aber niemals eingesetzt!

Sogar der Fraktionssprecher der Südtiroler Volkspartei im Landtag, Harald Stauder, forderte unlängst wörtlich: „Wir müssen unter anderem alles daransetzen, dass die paritätische Kommission, die die Sprachkenntnis der Schüler prüfen soll, so bald als möglich eingesetzt wird“. Diese Absichtserklärung ist zwar begrüßenswert, doch ob sie in die Tat umgesetzt wird, wird sich zeigen. Tatsache ist, dass die Südtiroler Volkspartei, allen voran Landeshauptmann Arno Kompatscher, immer nur als Bremser in Erscheinung getreten ist und die verfahrene Situation an der aktuell in die Schlagzeilen geratenen Goethe-Schule in Bozen sogar dazu instrumentalisierte, seine Phantastereien von einer gemischten Schule wieder ins Spiel zu bringen. Auch Schullandesrat Philipp Achammer bleibt uns bis heute den Beweis schuldig, dass ihm die deutsche Schule ein ernsthaftes Anliegen ist.

Angesichts dieses immer noch nicht erkennbaren Willens in den Reihen der SVP endlich im Sinne der deutschen Schule politische Maßnahmen zu setzen, sieht es die Süd-Tiroler Freiheit um so mehr als ihre Verpflichtung, die SVP an ihre Pflicht zu erinnern. Die deutsche Schule ist und bleibt der Gradmesser für die Süd-Tiroler als Minderheit im fremdnationalen Staat und damit auch der Grund für den Minderheitenschutz, will heißen: die Autonomie.

Süd-Tiroler Freiheit
Landtagsklub

Arno Kompatscher, Autonomie, Deutsche Schule, Obergrenze, paritätische Kommission, Philipp Achammer, Sven Knoll
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Tag der schwindenden Autonomie

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