Ein modernes digitales Mautsystem, um Staus einzudämmen und die Umweltbelastung zu reduzieren: das forderte die Süd-Tiroler Freiheit im Landtag. Die Landesregierung hingegen suchte einmal mehr nach Ausreden und lehnte den Vorschlag ab. Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit und Einbringer des entsprechenden Antrages, kritisiert: „Es gibt keinen Grund, am aktuellen veralteten Mautsystem festzuhalten. Wir werden daher weiterhin am Thema dranbleiben.“
Frankreich zeigt, dass es auch anders geht. Dort wird das sogenannte „Free-Flow-System“ ohne physische Mautstationen angewandt. Stattdessen werden die Kennzeichen der Fahrzeuge automatisch erfasst, und die Gebühren werden digital berechnet, basierend auf der tatsächlich gefahrenen Strecke. „Dieses System bietet eine Lösung für das Chaos an den Mautstationen, das bei uns immer wieder zu langen Staus führt“, erklärte Zimmerhofer. Er betonte, dass ein solches System den Verkehr erheblich entlasten könnte und sowohl Autofahrer als auch Anrainer profitieren würden.
Die veralteten Mautstationen in Süd-Tirol tragen massiv zu den Verkehrsproblemen bei. Zimmerhofer wies zudem auf die Unfallgefahr hin, die an diesen Stationen durch abruptes Abbremsen und dichtes Auffahren entsteht. „Diese Mautstationen stellen nicht nur ein Hindernis für den flüssigen Verkehr dar, sie sind auch ein echtes Sicherheitsrisiko“, so Zimmerhofer weiter. Eine besonders gefährliche Situation: oft benutzen Autofahrer aus anderen Ländern versehentlich die Telepass-Spur, obwohl sie keinen Telepass besitzen. Sie sind dann gezwungen rückwärtszufahren.
Neben den unmittelbaren Verkehrsproblemen belasten die Mautstationen auch die Umwelt, da Autos im Stau stehend unnötig Abgase produzieren. Zudem beanspruchen sie wertvolle Flächen, die besser genutzt werden könnten. Das Argument, dass durch den Abbau der Mautstationen Arbeitsplätze verloren gehen könnten, sieht Zimmerhofer kritisch: „Schon jetzt werden viele dieser Arbeitskräfte durch Automaten ersetzt.“
Mit seinem Antrag wollte Zimmerhofer erreichen, dass die italienische Regierung die Einführung eines Free-Flow-Systems prüft, um den Verkehrsfluss in Süd-Tirol zu verbessern und die Mautabrechnung zu digitalisieren. Trotz der zahlreichen Vorteile fand der Antrag im Landtag jedoch keine Mehrheit und wurde abgelehnt.
Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit