Am Samstag hat in Sarns bei Brixen eine Podiumsdiskussion stattgefunden, an welcher Jugendvertreter verschiedener politischer Parteien aus Südtirol und dem Bundesland Tirol teilgenommen haben. Die JVP Tirol (Jugendorganisation der Tiroler ÖVP) zeigte in ihrer Instagram-Story ein Bild von ihrem Südtirol-Besuch – mit der italienischen Tricolore. Die Landesjugendsprecherin der Süd-Tiroler Freiheit, Melanie Mair, zeigt sich entrüstet: „Peinlich, liebe JVP Tirol“.
In Sarns bei Brixen wurde am Samstagnachmittag intensiv diskutiert. Die Europaunion Tirol (EUT) hatte zu den „Tiroler Gesprächen“ – eine Diskussionsrunde – geladen. Eingeladen wurden Jugendvertreter der Tiroler ÖVP, SPÖ, FPÖ sowie der SVP, der Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit. Die JVP Tirol hat daraufhin in den sozialen Medien mittels Fotos von ihrem Südtirol-Besuch berichtet. Bei einem Foto vom Austragungsort durfte offensichtlich eines nicht fehlen: Die italienische Staatsflagge – die Tricolore.
„Peinlich, liebe JVP Tirol“, ist die erste Reaktion von Melanie Mair, Landesjugendsprecherin der Süd-Tiroler Freiheit, welche als Vertreterin derselben ebenfalls an besagten „Gesprächen“ teilgenommen hat. „Dieses Verhalten zeigt, dass sich die Vertreter der JVP Tirol der Geschichte Tirols nicht bewusst und gegenüber Südtirol alles andere als sensibel sind.“ Sie würden sich immer für Südtirol einsetzen, hieß es bei Gesprächen im Anschluss an die Podiumsdiskussion. „Dabei habe ich große Zweifel. Das zeigt schon dieser Beitrag auf Instagram. Ein Bild mit der Aufschrift „Südtirol“ und daneben die Tricolore suggeriert: Wir sind in Südtirol, wird sind in Italien. Südtirol ist ein Teil von Italien. Was möchte man damit bezwecken?“, so die Landesjugendsprecherin.
Im Grunde ist von solchen Jugendvertretern auch nichts anderes zu erwarten; gehören sie doch zur ÖVP, zur Schwesterpartei der SVP, deren Jugendvertreterin Anna Künig bei besagter Podiumsdiskussion übrigens den jüngsten Einschnitt in den Proporz und die Zweisprachigkeitspflicht in der öffentlichen Verwaltung in Südtirol verteidigt hat.
Es zeigt sich folglich immer wieder: Es gibt nördlich und vor allem südlich des Brenners nur ein patriotisches Original, wo Werte, Heimat, Volk und Minderheitenschutz tatsächlich noch eine Rolle spielen. Man muss Idealist sein und an seine Ziele glauben. Wenn man jetzt schon ein Verhalten an den Tag legt, wonach bestimmte Umstände akzeptiert werden müssten und bestimmte Überzeugungen nicht umsetzbar seien, so wird man nie etwas ins Positive verändern können. Denn ohne Ideale, Zielsetzungen und großen Einsatz wird man nie Großes erreichen!
Landesjugendsprecherin der Süd-Tiroler Freiheit,
Mag. iur Melanie Mair