Als Niederösterreich während der Hochwasserkatastrophe dringend Hilfe benötigte, wollte Süd-Tirol Hilfskräfte entsenden, dazu kam es jedoch nicht, weil angeblich Italien dafür sein Einverständnis hätte geben müssen. Die Süd-Tiroler Freiheit ist diesem Vorfall mit einer Anfrage im Landtag nachgegangen und ist entsetzt von der Antwort. Ohne die Zustimmung Roms darf Süd-Tirol nicht einmal mehr Feuerwehrleute ins eigene Vaterland Österreich schicken.
Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert die Antwort von Landeshauptmann Kompatscher auf die Landtagsanfrage scharf. Anstatt die Rechte Süd-Tirols zu verteidigen, beugt er sich sogar in dieser Frage dem Diktat aus Rom. Um Süd-Tiroler Hilfskräfte nach Niederösterreich zu schicken, hätte Österreich demnach zuerst eine Ansuchen an die EU schicken sollen, welches dieses dann an Italien weiterleitet, Rom hätte dann entschieden, ob Süd-Tiroler Feuerwehren nach Niederösterreich fahren dürfen. Ein Wahnsinn!
„Das ist ein Armutszeugnis für Süd-Tirol und zeigt, wie sehr sich Kompatscher bereits mit Italien identifiziert. Ein echter Süd-Tiroler Landeshauptmann wartet nicht auf irgend eine Genehmigung aus Rom, sondern schickt, in Absprache mit Niederösterreich, selbst Hilfe ins Vaterland, wenn diese benötigt wird.
An dieser Stelle sei daran erinnert, dass Süd-Tirol Millionenbeträge der ‚Stillen Hilfe‘ aus Österreich erhalten hat, ohne irgendjemanden zu fragen. Wenn umgekehrt aber einmal die Hilfe aus Süd-Tirol benötigt wird, dann will Kompatscher erst Rom um Erlaubnis fragen“, kritisiert Sven Knoll, Klubobmann der Süd-Tiroler Freiheit.
Die Landesregierung versteckt sich hier hinter vermeintlich europäischen und staatlichen Normen, anstatt eigenständig zu handeln. „Das ist nicht akzeptabel! Süd-Tirol hat nicht nur die Verantwortung für seine Bürger, sondern auch eine solidarische Verpflichtung gegenüber unserem Vaterland. Wir brauchen dringend eine Sondervereinbarung mit Gesamtösterreich“, fordert Knoll.
Die Süd-Tiroler Freiheit verlangt, dass die Landesregierung aktiv für eine Reform der bestehenden Regelungen eintritt. Für die Europaregion Tirol und Graubünden existiert bereits eine Sonderregelung, welche grenzüberschreitende Rettungseinsätze ermöglicht. Diese muss auf das gesamte österreichische Staatsgebiet ausgeweitet werden. „Unsere Hilfsorganisationen müssen im Ernstfall schnell und effektiv reagieren können. Vielleicht kommt Süd-Tirol auch selbst einmal in eine Notsituation und ist dann froh um schnelle Hilfe“, gibt Sven Knoll zu bedenken.
L.-Abg. Sven Knoll
Süd-Tiroler Freiheit.