Der Süd-Tiroler Landtag bekennt sich zwar zum Recht auf muttersprachlichen Unterricht an den Süd-Tiroler Schulen, doch konkrete Maßnahmen, die dieses Recht garantieren würden, lehnt er ab. Die Grundlage für die soeben im Landtag stattgefundene Debatte war ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit.
Die von der Südtiroler Volkspartei vorgebrachte Begründung für die Ablehnung der konkreten Maßnahmen reiht sich wie üblich unter jene Begründungen ein, die immer dann vorgeschoben werden, wenn man ein Anliegen blockieren will: „Haben Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich intensivst mit der Thematik beschäftigt“ (O-Ton des SVP-Fraktionssprechers Harald Stauder). Was bei einer – somit parteipolitischen – Arbeitsgruppe rauskommen wird, ist jetzt schon klar: nichts!
Sven Knoll, der Erstunterzeichner des Antrages, ist entsetzt und findet klare Worte: „Durch ihr Nein zu konkreten Maßnahmen für den Schutz des muttersprachlichen Unterrichts und zum Schutz der deutschen Schule stellt die Südtiroler Volkspartei einmal mehr unter Beweis, für wen sie Politik macht: Nicht für die Süd-Tiroler, nicht für unsere Autonomie, sondern für die Verwässerung sowie den Verlust unserer muttersprachlichen Identität und damit auch für das Einreißen der wichtigsten Säule unserer Autonomie! Die SVP hat damit das Vertretungsrecht der Süd-Tiroler endgültig verloren!“
Knoll weiter: „Wir wollen nicht akzeptieren, dass immer mehr Ausländer in die deutsche Schule gehen, ohne dass ihnen klar gemacht wird, dass sie eben dort auch die deutsche Sprache verstehen und sprechen müssen, und zwar nicht nur im Unterricht, sondern gerade auch auf den Pausenhöfen, wo es um die konkrete Alltagskommunikation geht! Da, wo die SVP massivst versagt – und das ist immer wieder die Volkstumspolitik –, müssen wir als Süd-Tiroler Freiheit um so mehr unsere Rechte als österreichische Minderheit im fremdnationalen Staat einfordern. Wenn wir dies nicht tun, dann tut es niemand mehr.“
Süd-Tiroler Freiheit, Landtagsklub