Vor 95 Jahren, am 14. Dezember 1929, starb Dr. Josef Noldin. Als treibende Kraft hinter den Katakombenschulen setzte er sich unermüdlich für den Erhalt der deutschen Sprache in Süd-Tirol ein. Heute erinnert die Süd-Tiroler Freiheit im Unterland und Überetsch an sein Schicksal und warnt zugleich: „Die deutsche Schule, ein hart erkämpfter Grundpfeiler unserer Autonomie, steht unter Druck – vor allem in den Städten. Es braucht endlich entschlossene Maßnahmen!“
Der Jurist Noldin organisierte mit vielen Mitstreitern die Notschule in Süd-Tirol. Nachdem er aufflog, verbannten ihn die Faschisten auf die Insel Lipari nördlich von Sizilien. Todkrank kehrte er aus der Verbannung zurück. Vor 95 Jahren endete Noldins Leben mit nur 41 Jahren. Keine Zeitung durfte über seinen Tod berichten. Kein deutsches Wort an seinem Grab fallen. Auf seinem Grabkreuz durften nur seine Initialen stehen!
Die Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit zollt Noldin und seinem Erbe höchsten Respekt. Dieses Erbe gilt es zu schützen. Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung, bringt es auf den Punkt: „Wenn in deutschen Schulklassen kaum noch ein Kind Deutsch spricht, läuft etwas gründlich schief. Wie soll Unterricht funktionieren, wenn viele Kinder kein einziges Wort verstehen?“ Das schade allen – vor allem den Kindern. „Deutsche Sprachkenntnisse müssen daher Voraussetzung für die Einschreibung in eine deutsche Schule sein“, fordert Zelger entschieden.
An jene Kräfte in der SVP, die noch nicht vollkommen italianisiert sind, appelliert die Süd-Tiroler Freiheit: „Trefft endlich die nötigen Maßnahmen, um die deutsche Schule zu erhalten! Straft jene, die seit Jahren wegschauen und nicht jene, die handeln! Das ist der Auftrag der Katakombenlehrer an uns. Das ist unsere Pflicht gegenüber den kommenden Generationen!“
Stefan Zelger, Mitglied der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch und der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.